Gericht Fifty-Fifty gegen OSD: Streit geht in die nächste Runde

Am Montag geht Straßenmagazin-Verkäufer Jörg Hilden in Berufung. Er hatte sich mit dem OSD angelegt.

Düsseldorf. Der Prozess um einen Fifty-Fifty-Verkäufer, der sich im September vergangenen Jahres mit Mitarbeitern des städtischen Ordnungsdienstes anlegte, wird am Montag vor dem Landgericht neu verhandelt. Der Angeklagte Jörg Hilden hat sich mit Hilfe von Fifty-Fifty einen Anwalt genommen und ist in Berufung gegangen. In erster Instanz war er wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden.

Am 17. September 2014 war es vor einem Kiosk vor dem Hauptbahnhof zu einer Auseinandersetzung zwischen Jörg Hilden und Mitarbeitern des Ordnungsdienstes gekommen. Hilden verließ gegen 22.30 Uhr mit einer geöffneten Flasche Bier den Kiosk und wurde von den Beamten aufgehalten. Der Vorwurf lautete: Verstoß gegen die Düsseldorfer Straßenordnung — Biertrinken an einer Haltestelle. Jörg Hilden goss daraufhin sein Bier aus und stellte die Flasche neben einen Mülleimer.

Die OSD-Mitarbeiter wollten dennoch seine Personalien aufnehmen und er sollte den Bereich der Bushaltestelle verlassen. Die Darstellungen der darauf folgenden Auseinandersetzungen gehen weit auseinander: Die OSD-Mitarbeiter sprechen von aggressivem Verhalten und Beleidigungen. Jörg Hilden, der nur noch einen Arm hat, spricht von Brutalität der OSD-Mitarbeiter, die ihn schließlich zu Boden brachten.

Oliver Ongaro, Streetworker beim Straßenmagazin Fifty-Fifty wird Hilden am Montag zum Prozess begleiten: „Jörg wäre überhaupt nicht vom OSD aufgehalten worden, wenn er nicht offensichtlich arm aussähe. Einem Anzugträger wäre das nicht passiert.“

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