Freitreppe am Burgplatz wird saniert

Die Malerei des Künstlers Kuhna seitlich der Bodenflächen wird durch Kacheln aus Bruchkeramik ersetzt.

Freitreppe am Burgplatz wird saniert
Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Eine große Vorfreude gab es am Dienstag am Burgplatz, als Bürgermeister Friedrich Conzen (CDU) verkündete, die völlig verdreckten Farbpixel des Künstlers Hermann-Josef Kuhna würden ersetzt. 1997 hatte der Malereiprofessor sie auf beiden Seiten der „spanischen Treppe“ in Acrylfarbe auf Beton gepinselt. Doch die 340 Quadratmeter Kunst waren nicht nur Wind und Wetter, sondern auch dem Vandalismus der Schmutzfinken ausgesetzt. Erst verblasste die Farbe, dann verschwand sie unter Kritzeleien. Und der Kämmerer weigerte sich, für die Sanierung in die Stadtkasse zu greifen.

Nun wird nicht nur alles sauber, sondern neu. Kuhna brachte zum Open-Air-Termin sein Konzept gleich mit: „Die neuen Seiten werden in kleinen Stücken aus Bruchkeramik gestaltet. Das hält 4000 Jahre“. Der Maler hatte sich längst Rückendeckung auch von anderen Parteien geholt. Wenn Conzen dennoch im Kulturausschuss am Donnerstag einen Antrag stellt, so handelt er als Politiker. „Das Geld ist längst für den kommenden Haushalt vorgesehen“, gab er schon mal bekannt.

Drei Jahre ging Kuhna Klinken putzen, denn die Freitreppe gilt als der wichtigste Platz in der Innenstadt, wo Tag und Nacht Hunderte von Menschen sitzen. Der Künstler erklärt sein Konzept: „Ich habe ein altes Großfoto mit all den feinen Farbübergängen. Wir vergrößern jeweils die Partien, vermessen sie, legen Fliegendraht wie ein Raster über die Farben und setzen die Bruchkacheln jeweils in 10 x 10 Quadratzentimetern neu zusammen.“ In den Münchener und Dortmunder U-Bahnen verfahre man so.

Kuhna rannte letztlich auch beim Kämmerer offene Türen ein, denn das Nachmalen kostet 18 000 Euro und bringt nichts, denn Acrylfarbe lässt sich nicht reinigen. Und eine Schutzschicht macht die Farben milchig. Das Reinigen der Bruchkeramik aber mit Lösungsmitteln kostet ein Sechstel — und die tiefen Farbtöne bleiben frisch.

Allerdings: Das Projekt kostet stolze 245 000 Euro. Die Stadt muss ausschreiben, darf dies aber erst, nachdem der Regierungspräsident im März 2015 den Haushalt genehmigt hat. Ist die Firma gefunden, dauert das Brennen der Steine fünf Monate. Kuhna: „Im Frühjahr 2016 kann man mit der Arbeit beginnen. Das Aufbringen der Kacheln dauert maximal sechs Wochen. Man rechnet eine Stunde pro Quadratmeter.“ Das heißt, im Sommer 2016 wird an der Freitreppe alles schöner.

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