Befristet für ein Jahr: Friedhofsmobil bringt Trauernde zum Grab

Der Fahrdienst kann kostenlos bestellt werden. Der Elektrowagen fährt auf dem Nordfriedhof zunächst für ein Jahr.

Befristet für ein Jahr: Friedhofsmobil bringt Trauernde zum Grab
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Der Nordfriedhof ist groß, da sind die Wege zu den Gräbern oft weit. Für so manchen alten oder gehbehinderten Menschen zu weit. Jetzt gibt es ein echtes Hilfsangebot in Form eines Friedhofsmobils. Gründezernentin Helga Stulgies stellte den kostenfreien Fahrdienst per Elektrofahrzeug am Donnerstag am Nordfriedhof vor. Genutzt werden kann der neue Service wochentags von 10 bis 16 Uhr, nicht an Feiertagen.

„Das geht in Ordnung, schließlich helfen da wie an Wochenenden in vielen Fällen Angehörige beim Weg zum Grab“, sagte Heinz-Werner Meier vom Seniorenbeirat der Stadt. Dieses Gremium hat das Friedhofsmobil immer wieder vorgeschlagen und beantragt. „In Krefeld auf dem Ostfriedhof etwa wird es seit Jahren toll angenommen, ist fast immer ausgebucht“, sagte Georg Jungbluth, der Vorsitzende des Seniorenbeirates. Meier sieht in dem Mobil auch einen Geleitschutz für Ältere auf dem Friedhof, weil sie nicht mehr allein unterwegs sind.

Dennoch gibt’s das Friedhofsmobil in Düsseldorf erst mal nur für ein Jahr zur Probe: „Wir wollen Erfahrungen sammeln, was eventuell noch zu verbessern ist“, begründete Stulgies.

Auf dem mit Glasverdeck geschlossenen Elektrowagen können inklusive Fahrer vier Personen mitfahren, auf der Ladefläche ist Platz für Blumen, Pflanzen und Gartenwerkzeug. Die Kosten des Friedhofsmobils liegen bei 8500 Euro im Jahr (Miete und Betrieb), einen Großteil davon übernimmt die W. und K. Festtag Stiftung, die vor allem alte Menschen unterstützt.

Die Reservierung erfolgt telefonisch über die Rufnummer 582-34 56 der Fahrgastbetreuung, die die Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD) in Zusammenarbeit mit der Rheinbahn übernimmt. Wer auch keine Möglichkeit hat, überhaupt erst ’mal zum Friedhof zu kommen, kann zusätzlich (und ebenfalls kostenlos) den Begleitdienst der Rheinbahn in Anspruch nehmen. Man wird zuhause abgeholt, auf dem Weg per Bus oder Bahn zum Friedhof geleitet, dann im Elektromobil zum Grab — und anschließend wieder bis nach Hause (siehe Kasten).

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