Gab Schuldner den toten Mann?

Prozess: 48-Jähriger wollte die Raten fürs Auto nicht zahlen.

Düsseldorf. Helmut Menzen (alle Namen geändert) gönnte sich im Sommer 2008 ein sportliches Cabriolet für knapp 30000 Euro. Doch das Traumauto stellte sich für den gelernten Automechaniker nach neun Monaten als "absolutes Katastrophen-Auto" heraus. Um aus dem Raten-Vertrag herauszukommen, soll er eines Tages bei der zuständigen Bank des Autohauses angerufen und sich als Freund des Wagenhalters Menzen ausgegeben haben. Sein Freund sei einige Tage zuvor verstorben, nun kümmere er sich um den Nachlass und dazu gehöre auch, das Auto zurückzugeben. Nun musste sich der 48-jährige Helmut Scholz, geborener Menzen, wegen Betrugs vor Gericht verantworten. Er hatte den Kaufvertrag unter seinem Geburtsnamen abgeschlossen, sich mittlerweile aber umbenannt.

Nach dem Anruf hatte die Bank ein Schreiben an die Hinterbliebenen des angeblich verstorbenen Helmut Menzen geschickt, in dem sie um eine Sterbeurkunde bat. Doch die Bank wartete vergeblich auf Antwort. Erst das Standesamt sorgte für Klarheit: Ein Helmut Menzen war nicht gestorben. Die von der Bank beauftragte Detektei besuchte schließlich die Adresse, unter der Helmut Menzen gemeldet war. Auf dem Klingelschild fand sie zwei Namen: Menzen/Scholz. Der Schwindel flog auf.

Im Prozess stellte sich der mutmaßliche Betrüger als Opfer dar. Der Autohändler habe ihn geprellt, ihm ein zwei Jahre altes Auto als Neuwagen verkauft. Er habe dem Händler das Auto ordnungsgemäß zurückgegeben, zu dem Anruf äußerte er sich nicht. Auch ein Kündigungsschreiben legte er vor. Dem Bankangestellten war der Brief jedoch nicht bekannt. Der Prozess wird fortgesetzt.

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