Gericht: Luxus-Bande macht Kö unsicher

Prozess um verschwundenen Nerz endet mit Freispruch.

Düsseldorf. Eine Bande, die meist pärchenweise auftritt, macht die Luxus-Modeläden an der Königsallee unsicher. Wie der Geschäftsführer eines exklusiven Geschäftes an der Königsallee am Mittwoch vor Gericht aussagte, gibt es eine große Gruppe von Personen, die in wechselnder Beteiligung organisierte Diebstähle begeht. „Die haben auch Hausverbot“, erklärte der 52-Jährige.

Wegen des Diebstahls eines Nerzmantels saßen am Mittwoch ein Trockenbauer (38) und eine Bürokauffrau (41) aus Köln auf der Anklagebank. Sie sollen das 2980 Euro teure Stück am 17. April 2010 bei einem Kö-Designer gestohlen haben. Nach der Festnahme wurde bei ihnen zwar ein Gerät sichergestellt, mit dem man Etiketten entfernt, nicht aber die Beute.

Der 52-Jährige erkannte das Duo auch wieder und erklärte, dass sie — wie durch Zufall — immer gemeinsam mit einem anderen Paar in dem Geschäft aufgetaucht seien. Auch an dem fraglichen Tag. Der Diebstahl des Nerzes sei auch von einer Kamera aufgezeichnet worden.

Doch als das Gericht die Aufnahmen ansah, gab es eine Überraschung. Zwar konnte man sehen, wie eine Frau einem Mann den Nerz reichte und der damit kurz hinter einer Säule aus dem Blickfeld der Kamera verschwand. Schönheitsfehler der Aufnahme: Es handelte sich auf den Bildern offenbar nicht um die beiden Angeklagten, die somit freigesprochen wurden.

Der Geschäftsführer berichtete, dass an dem Tage Waren für rund 10 000 Euro gestohlen wurden, darunter Lederjacken, Mäntel und ein Kleid. Die Bande sei perfekt organisiert. Vor dem Laden würden schon Komplizen darauf warten, dass die Haupttäter mit der Beute herauskommen und diese sofort verschwinden lassen.

Auch in anderen Kö-Geschäften seien die Täter aktiv. Oft erfahre die Polizei nichts davon: „Die Italiener gehen nicht den direkten Weg.“ Ob er damit meinte, dass seine Kollegen sich ihre Waren auf anderen Wegen zurückholen, ließ er offen.

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