Gericht: Privathändler schickt Flasche statt Handy

Kunden zahlten viel Geld für ein Smartphone, bekamen aber nur Wertloses.

Düsseldorf. Monatelang hatte die 22-jährige Studentin gespart, um sich ihren Wunsch zu erfüllen: ein iPhone. Schließlich stieß sie im November 2011 auf ein günstiges Angebot bei einem Internet-Auktionshaus. Als sie das sehnlich erwartete Päckchen öffnete, sah sie jedoch kein neues Handy vor sich liegen, sondern eine orangefarbene Brotdose, die mit Flyern der Messe Düsseldorf gefüllt war. „Ich bin total hysterisch geworden“, sagte die junge Frau am Montag vor dem Düsseldorfer Amtsgericht. Doch die 402 Euro, die sie per Nachnahme gezahlt hatte, waren da bereits futsch.

Der Betrüger, dem die aufgesessen ist, soll laut Anklage der 25 Jahre alte Baruti E. (Name geändert) sein. Er muss sich wegen Betruges vor Gericht verantworten. Dem Düsseldorfer wird vorgeworfen, in elf Fällen Smartphones zum Verkauf angeboten zu haben, die er gar nicht besessen haben soll. Per Nachnahme wurden an die Käufer zwischen September 2011 und Januar 2012 stattdessen Päckchen mit wertlosem Inhalt wie leeren Bierflaschen, Quarkpäckchen und Brotdosen versandt.

Die Zahlungen gingen auf das Konto des Angeklagten ein. Der Arbeitslose bestreitet jedoch die Tat. Er beschuldigte stattdessen seine Ex-Freundin, die Zugriff auf das Konto gehabt haben soll. Ob er denn keine Kontoauszüge geholt habe, fragte der Richter skeptisch. „Nein, ich habe ja nicht viel verdient und kannte meine monatlichen Ausgaben“, sagte der 25-Jährige. Er habe es als Vertrauensbeweis angesehen, dass seine Freundin ihre Finanzen über sein Konto regeln wollte. Was die junge Frau zu den Anschuldigungen sagt, ist noch offen. Der Prozess wird am 10. Dezember fortgesetzt.

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