Gesundheitsamt: Unsere Krankenhäuser sind sauber

In Düsseldorf überprüfen Hygienebeauftragte und Stadt die Sauberkeit der Kliniken.

Düsseldorf. Der Tod von drei Säuglingen im Mainzer Uniklinikum wirft die grundsätzliche Frage nach den Hygienestandards in Krankenhäusern auf.

Vermutlich durch Keime in einer speziellen Nahrung für Frühgeborene sind die Babys gestorben. Könnte das auch auf Düsseldorfer Stationen passieren?

Colin MacKenzie vom Institut für Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Uniklinik mahnt vor voreiligen Schlüssen: "Erst muss geklärt werden, wie die Erreger in die Nahrung gelangen konnten. Im schlimmsten Fall ist die Verkeimung im Krankenhaus passiert." Dann würde auch die Uniklinik ihr System prüfen.

"Die Frage ist, ob das auch auf unseren Stationen passieren könnte. Grundsätzlich ist es so, dass Fehler geschehen, auch wenn die Mitarbeiter nach bestem Wissen und Gewissen arbeiten," so MacKenzie.

Im Kampf gegen die Keime in Krankenhäusern sind strenge Hygieneauflagen die stärkste Waffe. Wie die Kliniken in Sachen Sauberkeit arbeiten, liegt letztendlich bei jedem Krankenhaus selber, es gibt keine einheitliche Regelung. In NRW gibt es jedoch eine sogenannte Krankenhausverordnung.

Aber: "Das sind allgemeine Hinweise. Konkrete Empfehlungen, beispielsweise wie oft die Bettwäsche gewechselt werden soll, gibt es nicht", sagt Ulrike Hein-Rusinek, Hygienebeauftragte der Sana-Kliniken.

Die Düsseldorfer Häuser orientieren sich bei der Aufstellung ihrer Standards an Richtlinien des Robert-Koch-Institutes. Alle haben so genannte Hygienebeauftragte, die Vorgaben machen und die Einhaltung kontrollieren.

Das fängt schon im Kleinen an: "Das A und O ist die Handdesinfektion nach jedem Patientenkontakt. Im Eifer des Gefechts wird das schon mal vergessen", sagt Hein-Rusinek. Die Hygienebeauftragten beobachten das Personal, überprüfen den Verbrauch des Desinfektionsmittels und kontrollieren, ob das Desinfektionsmittel ständig greifbar ist.

Die Uniklinik hat die Aktion "Saubere Hände" ins Leben gerufen. Mit Schulungen und Plakaten werden die Mitarbeiter ständig an das Thema erinnert. Zudem sei die Kooperation zwischen den Häusern wichtig, sagt Mareike Dietzfelbinger vom Evangelischen Krankenhaus: "Wir stehen im ständigen Kontakt zum Wohle der Patienten."

Gesundheitsamtleiter Heiko Schneitler lobt die hohen Standards in Düsseldorf: "Wir führen ständig Kontrollen in den Häusern durch. Und wir haben nichts Gravierendes zu beanstanden. Wenn dem nicht so wäre, würden wahrscheinlich nicht so viele Patienten aus dem Ausland kommen."

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