Häftling erpresst Galeristin um zwei Millionen Euro

41-Jähriger schreibt SMS und einen Brief aus dem Gefängnis. Die vermögende Frau zeigt ihn an.

Ein 41-Jähriger muss sich seit Donnerstag vor dem Landgericht verantworten, weil er eine Bekannte erpresst hatte.

Ein 41-Jähriger muss sich seit Donnerstag vor dem Landgericht verantworten, weil er eine Bekannte erpresst hatte.

Foto: Martin Gerten

Düsseldorf. Sinasin K. waren die Nerven durchgegangen. Sein erfolgreiches Autogeschäft hatte er aufgegeben, um mit einem Bekannten, den er im Gefängnis kennengelernt hatte, eine neue Geschäftsidee umzusetzen: Eine Großdiskothek in Madrid sollte das große Geld bringen. Mehrere tausend Euro und viel Arbeit hatte er investiert, doch statt des großen Erfolgs stand laut Sinasin K. nach dem Tod des Bekannten die Mafia vor der Tür.

„Die Männer wollten 1,5 Millionen Euro haben“, sagte am Donnerstag der Anwalt des 41-Jährigen vor Gericht aus. Die Summe resultiere aus den Kokain-Geschäften des verstorbenen Bekannten, von denen Sinasin K. zwar gewusst habe, in die er aber nicht verwickelt gewesen sein soll. „Mein Mandant hatte Angst, dass diese Männer seiner Familie etwas antun“, sagte der Anwalt. Deshalb erpresste er die vermögende Lebensgefährtin seines verstorbenen Bekannten. Seit Donnerstag muss er sich deshalb vor dem Landgericht verantworten.

In mehreren SMS forderte er die Frau auf, zwei Millionen Euro an ihn zu zahlen, sonst würde er sie und ihre Schwestern umbringen. Die Galeristin aus Oberkassel zeigte Sinasin K. an. Der landete in Haft.

Im Gefängnis machte der 41-Jährige weiter: Er schrieb einen Brief, in dem er die Frau erneut unter Druck setzte. „Meinem Mandanten lagen die Nerven blank, weil die Frist der Männer bald ablief und er das Schlimmste befürchtete“, sagte der Anwalt. Mit dem geforderten Geld habe er zunächst die Männer auszahlen wollen, „aber darüber hinaus sollte auch etwas für ihn herausspringen. Schließlich hatte er seinem Bekannten mehrfach Geld geliehen und in die Diskothek investiert.“ Der Prozess wird am 6. März fortgesetzt.

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