Hinter den Kulissen der Rheinoper

Kostümverkauf und Workshops locken 4000 Besucher an.

Düsseldorf. Eine lange Schlange bildet sich am Sonntagvormittag vor dem Opernhaus. Es sind nicht die besten Plätze, die sich die Leute sichern wollen, sondern die besten Stücke beim diesjährigen Kostümverkauf zum Tag der offenen Türe. 430 Outfits vom einfachen Mantel bis zum Abendkleid für zehn bis 50 Euro stehen zur Auswahl - alles handgeschneidert in bester Qualität.

Tilmann Mahkorn (60) hat passend zur kommenden Jahreszeit einen Mantel im Nachtwächter-Stil gefunden. Auch Andrea Büchter (52) findet hier Kleider nach ihrem Geschmack: "Düsseldorf hat zwar die Mode, aber keinen Stil", meint sie. "Auf der Kö sehen doch alle gleich aus."

Der Kostümverkauf ist zwar die bekannteste, aber bei weitem nicht die einzige Attraktion, die das Opernhaus an der Heinrich-Heine-Allee an diesem Tag zu bieten hat. So können die rund 4000 Besucher bei Ballettproben des Starchoreographen Martin Schläpfer live zusehen oder die sieben Jungtalente aus dem internationalen Opernstudio bestaunen.

Wer lieber selbst mitmachen will, kann zum Beispiel mit Chordirektor Gerhard Michalski einen Auszug aus der Oper "Carmen" einstudieren oder bei der Bühnentechnik-Show auch mal selbst das Podest erkunden. "Das Opernhaus ist moderner, als es aussieht", staunt Markus Peter (34), als er zu der 22 Meter hohen Decke mit unzähligen Seilen und Metallträgern hochsieht.

Auch für Kinder gibt es Workshops wie "Oper entdecken" oder das Dirigieren im Viervierteltakt mit Chefdirigent Axel Kober: "Runter, rüber, so, und hoch", instruiert er die Kleinen, die mal mehr und mal weniger gekonnt den Arm hin- und herschwingen und so dem Begleitpianisten das Tempo vorgeben. Applaus gibt es aber für jeden, der sich auf die Bühne traut. Drei ausgeloste Kinder dürfen am Abend dann sogar nochmal ran beim finalen Abschlusskonzert - dieses Mal mit dem kompletten Orchester.

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