Hunde-Paradies auf der Pferderennbahn

Vom Backbuch bis zum Rollstuhl — das Geschäft mit den Vierbeinern boomt.

Düsseldorf. Hektisches Bellen und Kläffen am Sonntag auf der Pferderennbahn in Grafenberg — dort war zum neunten Mal die Erlebniswelt für Hundefreunde zu Gast: der Dog Day. Bei 20 Grad und lockerer Bewölkung kamen 10.000 Besucher, etwa jeder Zweite hatte seinen Vierbeiner mitgebracht. An über 120 Ständen drehte sich alles um das Thema Hund. Heilpraktiker, Psychologen, Fotografen, Maler, Physiotherapeuten, Rechtsanwälte, Reiseveranstalter, Ärzte, Kliniken, Buchverlage und Vereine boten ihre Dienste an.

Zubehör und Futtermittel aller Art waren im Angebot und mitunter auch recht Exklusives: Känguru-Fleisch-Kekse, Hähnchen-Brotzöpfe und Backbücher mit Rezepten für gemeinsame Herrchen- und Hund-Knabbereien waren dabei, aber auch ein Algengranulat gegen schlechten Atem und Zahnstein. Edle Flechtbänder für den Hundehals und das dazu passende Band für den Besitzerarm aus gesäumtem Nappaleder oder mit Kristallsteinen verziert — das Geschäft mit dem treuesten Freund der Menschen boomt und erschließt sich immer neue Nischen. Sogar Reha-Technik wie Hunderollstühle und Bandagen werden angeboten.

Die meisten Vierbeiner konnten mit dem großen Angebot wenig anfangen, zeigten sich jedoch geduldig — bei der Anprobe diverser Halsbänder wie in der Warteschlange beim Fotografen. Viele Tiere waren gestresst, nur wenige aggressiv. „Stressanfällige Hunde sollten besser zu Hause bleiben“, hatte Ulla Bergob vom veranstaltenden Verein Menschen-Tiere-Werte schon im Vorfeld geraten.

Doch die meisten Hundebesitzer konnten der Versuchung nicht widerstehen. Partnerlauf mit Hund, Fotowettbewerb für den schönsten Hund der Landeshauptstadt und Hundeschwimmen — zu verlockend war das Angebot. Besonders groß waren Eifer und Interesse der Besucher am Wasserbecken. „Spring Johnny, spring“, feuerte Vera Hülskamp (64) ihren Labrador-Rüden an. Doch der hatte wenig Lust, vor Publikum ins kühle Nass zu springen und drehte ab. Bordercollie Cora war souveräner: Mit Anlauf sprang sie unter dem Beifall des Publikums ins Wasser. „Sie ist so schlau“, war Herrchen Roman Everding (41) entzückt.

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