Im Zakk herrscht Kaufrausch für Handgemachtes

Der Markt „Kaufrauschen“ wird immer beliebter. Im Zakk wollten doppelt so viele Aussteller dabei sein wie es Standplätze gab.

Düsseldorf. „Was hier angeboten wird, gibt es sonst nirgends“, sagt Jan Schmidt, während sich um seinen Stand die Kundschaft schart und neugierig Taschen, Gürtel und Armbänder in Augenschein nimmt. Alles aus Leder, alles handgemacht, darauf legen er und seine Kollegin Magdalene Borchmann wert. Gemeinsam führen sie das kleine Geschäft „Zaunkönig Lederhandwerk“ an der Kronprinzenstraße. Am Sonntag allerdings haben sie ihre Ware ausnahmsweise mit nach Flingern gebracht. Zum vierten „Kaufrauschen“ im Zakk an der Fichtenstraße.

Insgesamt 60 Aussteller präsentieren dort originelle Accessoires, Kleider und Dekoartikel, zum Beispiel Märchenbücher im Mini-Format als Kettenanhänger oder Poster mit ungewöhnlichen Stadtansichten — eine regelrechte Schatzkiste, in die sich das Zakk da verwandelt hat. „Wir wollen den kleinen Designern eine Plattform bieten“, erklärt Organisatorin Lisa Schmidt. Zum vierten Mal hat sie zum Kaufrauschen geladen, die Resonanz sei größer als je zuvor. „Wir hatten doppelt so viele Bewerbungen wie Standplätze“, berichtet die 27-Jährige. Und schon gegen Mittag schieben sich über 1000 Besucher durch die immer enger werdenden Gänge auf beiden Etagen.

Josef Werner hat gemeinsam mit seiner Frau vor einem Stand Halt mit Postern Halt gemacht. Die Plakate zeigen deutsche Großstädte aus der Vogelperspektive, die sich aus den stilisierten Namen ihrer Stadtteile zusammensetzen. Die Wahl fällt, wie könnte es anders sein, auf ein Düsseldorf-Poster für 22 Euro. „Das letzte in schwarz-weiß“, freut sich Werner. „Das kommt in unsere Diele.“ Von seinem spontanen Besuch im Zakk ist der Lokalpatriot begeistert. „Die Sachen hier sind ausgefallen, nicht das Alltägliche“, findet Werner.

Während die Kundschaft vor allem die Ware lockt, besticht der Markt aus Sicht der Aussteller durch eine attraktive Location und die fast familiäre Betreuung. Jedem Designer drücken die Organisatoren Lisa Schmidt und Thorsten Rheindorf zu Beginn des Tages eine „Ausstellertüte“ in die Hand, gefüllt mit einer Wasserflasche, Proviant, einem Glücksbringer und reichlich Info-Material. „Da fühlt man sich gleich willkommen“, lobt Feintäschner Jan Schmidt.

An seinem Stand herrscht noch immer Hochbetrieb. Studentin Johanne Kühn legt probehalber ein ledernes Armband mit Goldverschluss an. Ganz billig ist das gute Stück nicht. Armbänder gibt es für 19 Euro, der Preis für Taschen beginnt bei 30 Euro, für Gürtel bei 45 Euro. Doch Qualität hat nun einmal ihren Preis, sagt Schmidt. Dafür hat Johanna Verständnis. Trotzdem legt sie ihr Armband noch einmal zurück. „Ich will mich noch nicht festlegen“, meint die 21-Jährige. „Hier gibt es so viel Schönes, da muss man sein Budget einteilen.“

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