Imker kämpfen um Düsseldorfs Bienen

Imker fordern mehr Blühflächen in der Stadt. Grünenpolitiker machen sich ein Bild vor Ort und besuchen den Verein am Südfriedhof.

Düsseldorf. Die Luft ist von Summen und Brummen erfüllt. Tausende von Bienen gehen ihrem emsigen Geschäft des Nektarsammelns nach und lassen sich von den neugierigen Menschen, die ihnen dabei zusehen, kaum stören. „Wir wissen, wie wichtig Bienen für uns alle sind“, sagt Monika Düker, Landesvorsitzende der Grünen. „Nicht umsonst heißt es: Zuerst stirbt die Biene, und dann stirbt der Mensch!“

Zusammen mit Stefan Engstfeld, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, und Martin-Sebastian Abel, Grünensprecher für Tierschutz im Landtag, besuchte die Politikerin Am Mittwoch den Lehrbienenstand des Imkervereins „Apidea mellifica“ am Südfriedhof. Auch Grünen-Politikerin Iris Bellstadt, Vorsitzende des Umweltausschusses, war dabei.

Hintergrund des Besuchs: das mysteriöse weltweite Bienensterben, das in den vergangenen Monaten für Schlagzeilen sorgte. Wie wichtig Bienen für Natur- und Kulturlandschaften sind, belegen Zahlen: Drei Viertel aller Pflanzen, durch die sich Menschen ernähren, sind wegen ihrer Bestäubungsleistung von den fleißigen Immen abhängig.

Der Deutsche Imkerbund hat errechnet: Der volkswirtschaftliche Nutzen der Bestäubungsleistung übersteigt den Wert der Honigproduktion um das 10- bis 15-fache. Das entspricht rund zwei Milliarden Euro jährlich allein in Deutschland. Nach Rind und Schwein ist die Honigbiene damit das drittwichtigste Nutztier.

Pestizide, Krankheiten und Monokulturen in der Landwirtschaft setzen den fleißigen Insekten zu. Ärgster Feind der Biene ist jedoch die Varroamilbe. Der 1,5 Millimeter kleine Parasit saugt das Blut der erwachsenen Tiere und ernährt sich von der Bienen-Brut. Mit Schulungen versucht der Imkerverband, die Imker für diese Entwicklung zu sensibilisieren. Mit Erfolg. „Die Zahl der Schäden ist bei uns rückläufig“, sagt die Vorsitzende des Düsseldorfer Kreisverbands, Margarete Fischer. Fünf Vereine mit knapp 200 Imkern zählt der Verband.

Auch der Imkerverband Rheinland kann über zu geringe Mitgliederzahlen nicht klagen. Insgesamt 41 500 zählt der Verband. Doch noch immer gebe es „weiße Flecken“ in der Landschaft — Gegenden mit zu wenig Bienenvölkern.

Die Verbände wollen jetzt eine Weiße-Flecken-Aktion starten. Uwe Plath, Vorsitzender des Vereins „Apidea mellifica“: „Wir brauchen eine bundesweite Karte, aus der hervorgeht, wo diese weißen Flecken sind, um sie dann mit Bienenvölkern zu besetzen.“ Mehr Blühflächen durch Bäume und Hecken an den Straßen in Düsseldorf fordern die Imker außerdem.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort