Inselstraße: Altes Standesamt eröffnet neu

Die Sanierung ist abgeschlossen, Trauungen ab sofort wieder möglich.

Düsseldorf. Ab sofort kann wieder im Standesamt Inselstraße geheiratet werden. Die Sanierungsmaßnahmen sind abgeschlossen und das altehrwürdige Haus kommt einem gleich noch ein bisschen feierlicher vor. Pino Lutzu und Maria Teresa Frasca sind gestern das erste Paar, das im neuen Standesamt getraut wird. "Nur hier" wollte Maria Teresa heiraten. Die 35-Jährige, deren Familie aus Apulien stammt, war zuletzt vor sechs Jahren in dem Haus. "Da haben unsere Trauzeugen geheiratet." Seitdem, findet die Braut, ist alles viel heller geworden, irgendwie freundlicher.

Es stimmt. Im Zuge der Sanierungsmaßnahmen hat man das milchige so genannte Flaschenbodenglas, das sich in vielen Fenstern befand, durch klare Scheiben ersetzt. Außerdem wurde ein neues Lichtkonzept umgesetzt. An den Wänden hängen nun Spektralleuchten, die den Schein der Kronleuchter unterstützen. Martin Slawik hat sie ausgesucht, weil sie "in erster Linie Licht machen und nicht als auffällige Deko" fungieren sollen.

Slawik arbeitet beim Amt für Immobilienmanagement und hat die Sanierungsmaßnahmen geleitet. Kein leichtes Unterfangen, denn die Zielvorgabe der Denkmalschützer lautete: Den ursprünglichen Zustand der 100 Jahre alten Villa soweit möglich wieder herzustellen.

Der aus dem italienischen Carrara stammende weiße Marmor im Eingangsbereich wurde aufgearbeitet, die ursprüngliche Wandfarbe im Treppenhaus neu angemischt. Zuvor hatten jahrelang Brokattapeten den großzügigen Räumlichkeiten die Luft genommen.

"Gewundert haben wir uns allerdings über die originale Wandfarbe", sagt Slawik. Eine Restauratorin hatte Reste eines hellen, grau-grünen Anstrichs entdeckt. "Wir konnten uns überhaupt nicht vorstellen, dass das gut aussehen könnte", erzählt der Architekt. "Eine solche Villa, haben wir gedacht, die muss ein weißes Treppenhaus haben." Doch das die Farbe "Kieselgrau" durchaus ihre Berechtigung hat, kann man nun feststellen. Sie fügt sich bestens zum dunkel gebeizten und frisch polierten Treppenhaus aus Nadelholz.

"Die Hausbesitzer hatten es dunkel gebeizt, um es edler aussehen zu lassen", hat Standesamtsleiter Klaus Bachtenkirch recherchiert. Auf diese Weise habe man es dem kostbaren Mahagoni-Holz ähnlicher machen wollen. "Für echtes Mahagoni hat das Geld nur im Esszimmer der Familie gereicht." Heute befindet sich in dem Raum das große Trauzimmer, das, wie auch die anderen beiden, mit neuen Möbeln ausgestattet wurde.

Eine besonders wichtige Veränderung wurde im Keller vollbracht. Feuchtigkeit hatte auf den dort gelagerten Akten den Schimmel wachsen und das Arbeiten dort unmöglich werden lassen. "Der Keller wurde neu abgedichtet, die Akten befinden sich nun in Rollcontainern", sagt Slawik.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort