Jetzt gibt’s den Weihnachtsbaum zur Miete

Zwei junge Düsseldorfer vermieten die Bäume im Topf und pflanzen sie nach Weihnachten wieder ein.

Düsseldorf. Alle Jahre wieder machen sich zahlreiche Düsseldorfer im Advent auf, um den perfekten Weihnachtsbaum für Zuhause zu kaufen. Bunt geschmückt erfreut man sich an den Tannen, um sie dann nur wenige Tage später zur Abholung an den Straßenrand zu stellen. „Das muss nicht sein“, dachten sich die beiden Düsseldorfer Jan Wehmeyer und Sebastian Schönfeld und gründeten im April die Firma „Happy Tree“, einen Online-Verleih für Weihnachtsbäume.

Die Idee hatten sie bereits vor anderthalb Jahren im Baumarkt. „Irgendwie haben wir uns beim Entsorgen der Christbäume immer schlecht gefühlt“, sagt Jan Wehmeyer. Da müsste es doch eine bessere Lösung geben — und die war schnell gefunden: Die Düsseldorfer liefern die Tannen nach Hause, nach den Feiertagen holen sie die Bäume ab und pflanzen sie wieder in den Wald ein.

So einfach die Idee zunächst klang, war die Umsetzung doch komplizierter als ursprünglich gedacht, sagt Wehmeyer. Denn der Baum muss von Anfang an in einem Topf gezüchtet werden, um das Wachstum der Wurzeln zu kontrollieren. „Wenn der Baum also schon im Topf gezüchtet wird, dann sind die Wurzeln auch nicht länger als der freie Platz im Topf“, erklärt Wehmeyer.

Wie funktioniert der Miet-Baum? In der Kategorie „Mein Baum“ kann man aus drei verschiedenen Größen seine Wunschgröße wählen: Wer eine Tanne bis zur Decke haben will, sollte sich für Waldemar entscheiden. Für alle, die lieber ein kleineres Modell haben wollen, gibt es eine 1,50 Meter große Tanne oder die 1,25 Meter kleine „Tanneliese“. Dann einfach den Baum in den Warenkorb legen und bezahlen. Bislang liefert Happy Tree nur nach Düsseldorf, Köln und Umgebung — dafür versandkostenfrei. „Da wir zu zweit arbeiten, können wir nicht so weitfahren“, sagt Wehmeyer.

Damit das Weihnachtsfest rundum nachhaltig wird, bieten die Jungunternehmer auch Übertöpfe und Baumschmuck von der Stiftung Bethel Pro Werk an. Von Holzsternen über Lavendelherzen bis zu Adventskränzen gibt es alles, was das Herz begehrt.

In der ersten Januarwoche wird der Baum wieder abgeholt und zu einer Baumschule gebracht. „Wir sorgen dafür, dass die Bäume ein Jahr lang gepflegt werden und kurz vor Weihnachten wieder in alter Pracht erstrahlen“, sagt Wehmeyer.

Sogar die Samen wurden von Fair-Trade-Händlern eingekauft. Dazu gehört auch, dass die Samenpflücker unter angemessenen Bedingungen arbeiten und entsprechend bezahlt werden. Dafür kostet der Weihnachtsbaum dann auch etwas mehr: von 65 bis 78 Euro inklusive Lieferung.

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