Jetzt gibt’s einen neuen Anlauf fürs Regierungsviertel

Hinter den Kulissen werden diverse Ideen gehandelt. In Kürze soll es konkrete Gespräche geben.

Düsseldorf. Schon lange haben Landesregierung und Stadtplaner einen gemeinsamen Traum: Sie wünschen sich ein zentrales und repräsentatives Regierungsviertel rund um den Landtag. Jetzt bekommt die alte Vision endlich neuen Schwung: Der bevorstehende Umzug zweier Ministerien schafft den nötigen Platz für eine Neustrukturierung.

Da ist zum einen das Wirtschaftsministerium, das derzeit auf vier Standorte verteilt ist und noch dieses Jahr im nahen Hochhaus am Rhein (ehemals Vodafone, Mannesmann) einziehen soll. Und 2014 sollen rund 850 Mitarbeiter des Innenministeriums in ein ehemaliges WestLB-Gebäude am Kirchplatz ziehen. Das Gebäude zwischen Rheinkniebrücke und Haroldstraße, das dadurch frei wird, steht derzeit im Zentrum aller Überlegungen. Es gilt als gut vermarktbares Filetgrundstück.

Was ist möglich? Nach Informationen der WZ prüft das Land, eines oder mehrere entfernt gelegene Ministerien dort anzusiedeln. Vor allem der Umweltminister ist weit ab vom Schuss, aber auch Finanz- und Justizministerium könnten so näher an den Landtag rücken. Sogar ein mittel- bis langfristiger Umzug der Staatskanzlei wird diskutiert.

Die Stadt hofft indes, dass das Land nur einen Teil des Geländes nutzt und Platz für neue, hochwertige Wohnhäuser bleibt. „Vielleicht plant man zur Kniebrücke hin einen höheren Flügel mit Ministerien und zur Haroldstraße eine Blockrandbebauung mit Wohnungen“, meint Alexander Fils, Vorsitzender des Planungsausschusses.

Er hofft zudem, dass eine Tiefgarage auf dem Gelände so groß ausfällt, dass sie auch als Ersatz für das ungeliebte Parkhaus an der Moselstraße — direkt gegenüber vom Landtag — dienen kann. Wie berichtet, möchten die Stadtplaner den Betonklotz ganz oder teilweise abreißen.

Die Chancen stehen wohl gar nicht so schlecht: Zwar sollen die Stellplätze zeitweise durch das Polizeipräsidium genutzt werden, solange dieses umgebaut wird. Ein Ersatz in einer neuen Groß-Garage ist danach aber offenbar denkbar: Aus dem Landtag ist zu hören, dass der Bau- und Liegenschaftsbetrieb des Landes bereits geprüft hat, welche Ausmaße eine Tiefgarage auf dem Areal zwischen Brücke und Haroldstraße haben könnte. Demnach sind bis zu sechs Tiefgeschosse mit rund 2000 Parkplätzen machbar.

Klar ist, dass sich das Land als Eigentümer mit der Stadt (sie hat das Planungsrecht) abstimmen muss. „Wir sind bereit zu konstruktiven Gesprächen“, sagt Bürgermeisterin Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Die soll es auch schon bald geben: Die elf Düsseldorfer Landtagsabgeordneten haben sich parteiübergreifend darauf verständigt, das Gespräch mit dem Finanzminister zu suchen. Für die Zeit nach Ostern ist ein erstes Gespräch avisiert.

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