Kinderärzte: Am Mittwoch lange Wartezeiten

Die Helferinnen gehen auf die Straße, die Ärzte sind alleine in den Praxen.

Düsseldorf. Im Kampf gegen den Sparkurs der Krankenkassen ziehen die Ärzte jetzt neue Register. Morgen wollen bundesweit viele Ärzte und ihre Helferinnen auf die Straße gehen, um auf das Problem aufmerksam zu machen.

Was bedeutet das für Düsseldorf? Rund 1000 Arztpraxen gibt es in der Stadt, wie viele davon bei der Aktion dabei sind, ist nicht klar. „Wenn eine Praxis nur einen Tag schließt, muss sie uns nicht informieren“, sagt Karin Hamacher von der Kassenärztlichen Vereinigung.

Dr. Rainer Scheibling, der in die Organisation für die Kinderarztpraxen involviert ist, rechnet allein bei den Kinderärzten mit etwa 45 Praxen. Damit könnte es in den Sprechzimmern zu erheblichen Wartezeiten kommen.

In der Regel wollen die Ärzte den Betrieb alleine schmeißen, während die Helferinnen protestieren. Vereinzelt kann es aber auch zu Schließungen kommen, wenn die Ärzte mit auf Protestzug gehen. „Wir wollen damit zeigen, dass wir unsere Helferinnen nicht einfach wegrationalisieren können. Aber es ist bald nicht mehr machbar, angemessene Gehälter zu zahlen“, sagt Scheibling. Er weiß, wovon er spricht. In seiner Gemeinschaftspraxis sind zehn Arzthelferinnen beschäftigt.

Blutdruckmessen, Blut abnehmen, Termine vergeben, das Telefon bedienen, Organisieren und Patienten behandeln — all das wollen die Ärzte im Alleingang machen. „Wer einen Termin hat, sollte vorher seinen Arzt anrufen. Und wer am Mittwoch nicht unbedingt zum Arzt muss, sollte seinen Besuch auf Donnerstag verschieben“, sagt Hamacher. Die Ärzte haben ihren Protest absichtlich auf einen Mittwoch gelegt, an dem die Praxen in der Regel nachmittags geschlossen sind.

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