Düsseldorf Kleiner Einkauf, schnell bezahlen: Sparkasse wirbt für neues System

GiroGo soll per Funk schnelle Buchungen ermöglichen. Viele Geldkarten sind mit dem neuen System bereits ausgerüstet.

Düsseldorf: Kleiner Einkauf, schnell bezahlen: Sparkasse wirbt für neues System
Foto: MZ

Düsseldorf. „Mittlerweile erleben wir einen Trend zum bargeldlosen Bezahlen“, sagt Peter Schothöfer, Mitarbeiter der Sparkasse Düsseldorf. „Heutzutage wollen die Kunden schnell, sicher und bequem bezahlen, während die die Händler zudem ihr Bargeldvolumen verringern möchten.“

Für Schothöfer und die Sparkasse heißt die Lösung GiroGo. Das Bezahlsystem der deutschen Kreditwirtschaft nutzt einen Kurzstreckenfunk (Near Field Communication, siehe Kasten), der im Chip moderner Girokarten installiert ist. Dadurch braucht der Kunde seine Karte beim Bezahlen lediglich vor ein entsprechendes Lesegerät halten. Der Zahlbetrag wird dann automatisch abgebucht.

Eine Unterschrift oder eine Pineingabe ist nicht erforderlich. Warteschlangen vor den Kassen könnten somit reduziert werden. Bereits jetzt hat die Sparkasse Düsseldorf einen Großteil ihrer 350 000 Girokunden eine GiroGo-Karte zugeschickt. Bis zum Herbst soll der Austausch abgeschlossen sein.

Allerdings funktioniert das kontaktlose Bezahlen nur bei Beträgen bis 20 Euro. „Das GiroGo-System zielt auf kleine Einkäufe, die eine schnelle Transaktion erfordern“, sagt Wolfgang Cech vom Sparkassen-Dienstleister S-Card-Service. „Denn Studien haben gezeigt, dass der durchschnittliche Einkauf im Supermarkt 17 bis 18 Euro kostet.“

Bislang liegt der Anteil der Barzahlungen in Deutschland bei 52 Prozent. Doch dieser Wert verringert sich jährlich um knapp ein Prozent. „In Deutschland und Österreich hat Bargeld in der Bevölkerung noch immer eine hohe Bedeutung“, gibt Cech als Grund an. „Durchschnittlich 40 mal pro Jahr verwendet ein Deutscher seine Girokarte, um zu bezahlen. In Schweden liegt die Zahl bei 230 Nutzungen.“

Trotz der Statistik ist Cech zuversichtlich, dass der Trend zum bargeldlosen Zahlen weiter anhält. „Welches System sich dann letztendlich durchsetzt, entscheidet der Kunde. Ob er lieber seine Girokarte nutzt, den Bezahlchip in seiner Uhr oder auf das Handy zurückgreift.“

In Düsseldorf haben sich bereits mehrere Unternehmen dem Modell des kontaktlosen Bezahlens angepasst. So ist die Konditorei Heinemann der erste Düsseldorfer Einzelhändler, bei dem man unkompliziert per GiroGo-Karte bezahlen kann. Auch die Esso Tankstelle am Volkardeyer Weg bietet die Möglichkeit, die Autowäsche per GiroGo zu begleichen. Die Rheinbahn hingegen bietet ihren Kunden die Bezahlung der Fahrkartentickets per Handy-App an.

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