Königsallee: Die Lichtburg war ein Stück Kö

Kino und Kö: Die Verbindung hat Geschichte. Walter Brune fände das Aus der Lichtburg "schrecklich. Ich würde das bedauern."

Düsseldorf. Nächste Woche wollen die Eigentümer der Kö-Galerie verkünden, welches neue Gesicht sie sich für das Center vorstellen. Wie die WZ berichtete, spielen Udo Heimansberg und Kalle Somnitz in den Plänen keine Hauptrolle mehr.

Ihnen ist mitgeteilt worden, dass sie nach 2010 keinen Vertrag mehr für die Lichtburg erhalten. Vermutlich sollen sie das Lichtspielhaus bereits zum Jahresanfang aufgeben.

Walter Brune, der Erbauer der Kö-Galerie, fände das Aus für das Kino "schrecklich. Ich würde das sehr bedauern. Für die Stadt Düsseldorf wäre das schade."

Das sieht auch Stadtplanungsdezernent Gregor Bonin so: "Es gibt Veränderungen, die sind kein Vorteil." Die Lichtburg sei ein Kristallisationspunkt für die Kö, "sie hat Identität gestiftet und tut es immer noch".

Claus Franzen, Chef der Interessengemeinschaft Kö, empfindet "das Kulturerlebnis auf der Kö als positiv. Das passt zu uns. Ich kann nur hoffen, dass das Kino vielleicht doch bleibt - und wenn es gehen muss, es etwas anderes Gleichwertiges gibt."

Walter Brune, der sein Center vor zwei Jahren an ECE/Merriyll Linch verkaufte, sieht noch eine Chance. "Vielleicht ist das ja nur eine vorsorgliche Kündigung."

In diesem Fall gäbe es noch eine Verhandlungsmöglichkeit, wobei dabei meist Mietsteigerungen eine Rolle spielen. Dafür gibt es bei Kinobetrieben kaum eine Reserve.

Schon die Ufa musste den Ursprungsstandort des Kinos im nördlichen Teil der Kö 2004 schließen, weil die Hauseigentümer - eine Erbengemeinschaft - Mietvorstellungen hatte, die sich allenfalls mit Kaffee und Kleidung erwirtschaften lassen. So ist es dann auch gekommen.

Heute erinnert am alten Standort nur noch eine Messingplatte an die Lichtburg, die zwischen 1910 und 2004 glanzvolle Kinomomente erlebte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort