Kofferdieb: Flughafen Düsseldorf sieht von Millionenklage ab

Düsseldorf (dpa). Der Gepäckdieb und Verursacher einer spektakulären Evakuierung am Düsseldorfer Flughafen soll nicht für den entstandenen Schaden herangezogen werden. Ein Rechtsgutachten habe ergeben, dass die Ansprüche gegen den als nicht vermögend geltenden Mann nicht erfolgsversprechend seien.

 Ende September wurde das Terminalgebäude nach dem Fund des herrenlosen Gepäckstückes geräumt. Die Reisenden mussten auf der Straße warten.

Ende September wurde das Terminalgebäude nach dem Fund des herrenlosen Gepäckstückes geräumt. Die Reisenden mussten auf der Straße warten.

Foto: Henning Kaiser

„Daher hat sich der Flughafen entschieden, auf eine Schadenersatzklage zu verzichten“, sagte eine Airport-Sprecherin. Sie bestätigte damit einen Bericht der „Rheinischen Post“ (Dienstag). Nach Angaben der Zeitung hat der Gepäckdieb Deutschland bereits mit unbekanntem Ziel verlassen.

Der 32-Jährige hatte Ende September am Flughafen einen Koffer gestohlen. Er entdeckte darin Plastikbeutel mit weißem Pulver und glaubte, Drogen gefunden zu haben. Daraufhin hatte er den Koffer wieder im Terminal abgestellt und war verschwunden. Ein Bomben-Experte hielt den Kofferinhalt dagegen für einen Sprengsatz und löste Großalarm aus. Der Airport musste geräumt werden, stundenlang war der Flugverkehr unterbrochen. Letztlich stellte sich das Pulver als verpacktes Mehl mit Gewürzen raus, was dennoch einen Millionen-Schaden verursachte.

Im April wurde der bereits vorbestrafte Gepäckdieb vor dem Landgericht Düsseldorf zu sechs Monaten Haft ohne Bewährung verurteilt. Weil er die Strafe beinahe vollständig in der Untersuchungshaft verbüßt hatte, war er freigelassen geworden.

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