Konjunktur-Umfrage: Das Handwerk boomt

Aktuelle Lage und die Erwartungen bei den Betrieben fast aller Branchen fallen positiv aus.

Konjunktur-Umfrage: Das Handwerk boomt
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Düsseldorf. Viel besser hätte der Start für Andreas Ehlert, den vor zwei Wochen gewählten Präsidenten der Handwerkskammer, nicht sein können. Nach dem Ja-Stimmenergebnis von über 95 Prozent als Nachfolger des verstorbenen Wolfgang Schulhoff (Ehlert: „Dieser Vertrauensbeweis stärkt mir intern und extern sehr den Rücken“) konnte der Schornsteinfegermeister aus Stockum bei seiner ersten Pressekonferenz am Donnerstag auch noch starke Wirtschaftszahlen präsentieren: „Das rheinische Handwerk boomt, es geht ihm wirklich gut“, sagte Ehlert.

Er fasste damit die Frühjahrsumfrage der Kammer zusammen, die bei über tausend Unternehmen im Kammerbezirk an Rhein, Ruhr und Wupper die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen für dieses Jahr aufzeigt. Wichtigster Indikator ist der „Geschäftsklimaindex“, er gibt den Anteil der Betriebe an, die bei der Frage nach Lage und Erwartungen eher optimistisch antworten. Und das sind 86 Prozent — übertroffen wurde diese Marge in den letzten 25 Jahren nur im Boomjahr 2011.

Auffallend ist, dass die Stadt Düsseldorf beim Lagebericht im Vergleich etwa zu den Kreisen Neuss und Mettmann schwächer abschneidet. Axel Fuhrmann, der HWK-Hauptgeschäftsführer, bemühte sich sogleich um Relativierung: „Eine Unterscheidung ergibt in einem so eng verbundenen Gebiet keinen Sinn.“

Ehlert wiederum weiß, dass der milde Winter und das günstige Konsumklima das Bild verschönern, „zudem hat sich das Problem Kreditklemme deutlich entspannt“.

Erfreulich ist, dass das gute Konjunkturbild im Prinzip alle Branchen umfasst — allem voran das Bau- und Ausbaugewerbe. Lediglich die Autobranche tut sich wegen des dünnen Verkaufsgeschäftes noch schwer.

Die Handwerkslobbyisten mahnen politisch vor allem stabilere Finanzen der Städte an: „Geht es den Kommunen gut, geht es dem handwerk gut — das gilt angesichts vieler überschuldeter Gemeinden immer seltener“, sagt Ehlert, „dabei verfallen die Infrastrukturen.“

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