Konzepte für die Umgestaltung der Schadowstraße

London, Hamburg und Frankfurt am Main präsentierten ihre Umplanungen von Einkaufsmeilen.

Düsseldorf. Nebeneinander, gemeinschaftlich oder ungestört — diese drei möglichen Konzepte für die Umgestaltung der Schadowstraße stehen zur Diskussion. Am Donnerstag stellten Vertreter aus London, Frankfurt am Main und Hamburg Beispiele für drei gelungene Umgestaltungen vor.

Die Exhibition Road in London ist mit dem Ziel gestartet aus einem „hässlichen Platz für Autos“ eine attraktive Straße zu machen, „auf der sich jeder bewegen kann, wie er möchte“, wie Planerin Tot Brill es beschreibt. Doch aus dem geplanten „shared space“ ist ein Kompromiss geworden. Autos fahren auf einer eigenen Spur — allerdings wird diese auch von Fußgängern genutzt. „Und die Autofahrer lassen sie“, versichert Brill.

Schon seit den 1970er Jahren ist die Zeil in Frankfurt eine Fußgängerzone. Während sie jedoch lange als renovierungsbedürftig galt, wurde sie im Zuge der Errichtung eines anliegenden Gebäudekomplex komplett umgestaltet. „Es fehlten vor allem Ruhezonen“, sagt Dieter von Lüpke, Leiter des Stadtplanungsamtes. An drei Abschnitten in der Mitte der Straße zwischen den vier Baumreihen wurden deswegen Plätze geschaffen, zusätzlich sind drei Gastronomiepavillons eingerichtet worden. „Wegen der hohen Mieten siedelt sich in den Erdgeschossen kaum Gastronomie an“, so von Lüpke. Als einziges Problem sieht er das erlaubte Radfahren. Einerseits würden sich Radfahrer teilweise unverantwortlich bewegen, zudem werden Fahrräder nicht nur an den Abstellbügeln, sondern auch an Bäumen angeschlossen.

Die Mönckebergstraße ist als eine der Haupteinkaufsstraßen Hamburgs am ehesten mit der Schadowstraße vergleichbar. Es gibt zahlreiche Kaufhäuser und Geschäfte, unter ihr fährt die U-Bahn. Auf der Straße fahren zwar Busse, Taxis und Radfahrer, für den Autoverkehr ist sie jedoch gesperrt. Nur bis 11 Uhr ist sie für Lieferverkehr geöffnet. Da sich aber auch hier kaum Gastronomie in den Erdgeschossen der anliegenden Gebäude ansiedelt, ist hierfür Platz auf einem Möblierungsstreifen in der Straße gelassen worden. Nach seiner Vorstellung zog Heiner Schote von der Handelskammer Hamburg das Fazit: „Durch den Busverkehr können die Menschen zwar in die Schaufenster gucken, allerdings hindere der Streifen die Besucher teilweise offenbar daran, die Straßenseite zu wechseln — auch deswegen sei die Diskussion vor jeder Umgestaltung notwendig.“

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