Daniel Rheinbay: Schüler schreibt Orchesterwerk

Daniel Rheinbay ist 18 Jahre alt, spielt Schlagzeug und Klavier — und komponiert.

Daniel Rheinbay ist seit sieben Jahren Mitglied im Jugendsymphonieorchester (JSO). Am Sonntag wird seine erste kompositorische Arbeit uraufgeführt.

Daniel, was für eine Idee steckt hinter der Komposition?

Daniel Rheinbay: Die Grundidee war, ein fünfsätziges Werk für Symphonieorchester zu komponieren, das sich auf sehr bildliche Weise mit fünf Dingen des Menschseins befasst. Ich versuche musikalisch darzustellen, wie dem Menschen Gedanken kommen, was er träumt, wie er sich in der Welt verhält und wie er mit der Natur und der Umwelt umgeht. Noch stehen nicht alle fünf Titel der Komposition fest. Ich ändere auch noch immer wieder etwas. Aber die Grundgedanken sind klar. Ein Beispiel: Schwarz für die bösen Seiten des Menschen. Es ist sehr laut und böse und soll auch die Flucht vor dem Bösen darstellen.

Genau dieser Satz wird nun uraufgeführt. Warum gerade er?

Rheinbay: Wir haben während der Proben alles angespielt. Und dabei stellte sich heraus, dass der Satz „Schwarz“ relativ kurz und am wenigsten probenintensiv ist. Es stehen ja immerhin noch die Vierte Bruckner und Elgars Cellokonzert auf dem Programm.

Wie haben Sie die Liebe zum Komponieren entdeckt?

Rheinbay: Ich wusste, dass die Frage kommt. Na ja, schon als ich in die Musikschule kam, habe ich mit meinem Lehrer viel improvisiert. Und wenn man dann noch in einem Orchester sitzt, nimmt man viel auf. Da sind mir Ideen gekommen, die zu schade waren, um sie verfliegen zu lassen. Mit Orchestrierung habe ich mich gar nicht speziell auseinandergesetzt. Aber im JSO bekommt man ja viel mit. Orchestermitglieder haben über ihre Instrumente erzählt. Und dann bekam ich noch Tipps von unserem Dirigenten Ernst von Marschall.

Spielen Sie außer Schlagzeug noch andere Instrumente?

Rheinbay: In der Grundschule habe ich mal Blockflöte gespielt. Aber zweieinhalb Jahre lang habe ich neben dem Schlagzeug noch das Klavier dazugenommen. Klavier spielen zu können, ist unerlässlich, wenn man später einmal Musik studieren will.

Sie wollen also Profimusiker werden?

Rheinbay: Auf jeden Fall. Ich kann mir mittlerweile nichts anderes mehr vorstellen. Mehr noch als das Schlagzeug interessiert mich dabei das Fach Komposition. Mitglied in einem Orchester zu werden, kann ich mir nicht so gut vorstellen. Viel faszinierender finde ich es, etwas Neues zu schaffen. Ich möchte mich vor allem mit Filmmusik beschäftigen, also mit bildlicher Musik und Musik zu Bildern.

Sind Sie denn schon durch das Elternhaus auf die „Musikschiene“ gesetzt worden?

Rheinbay: Meine Eltern sind keine Musiker. Meine Mutter hat in ihrer Jugend mal Gitarre gespielt. Aber es wurde einfach nur viel und gerne Musik gehört. Und als ich mit acht Jahren mit dem Schlagzeug anfing, haben mich meine Eltern gefördert.

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