Dirty Dancing: Kreischen bei „Mein Baby gehört zu mir“

„Dirty Dancing“ gastiert Ende Januar im Capitol Theater. Für Mate Gyenei ist Johnny eine Traumrolle.

Fast wie damals bei Kellerman’s: Der Tänzer Johnny (Mate Gyenei) gewinnt das Herz der unschuldigen Frances (Louise Weihrauch).

Fast wie damals bei Kellerman’s: Der Tänzer Johnny (Mate Gyenei) gewinnt das Herz der unschuldigen Frances (Louise Weihrauch).

Foto: Jens Hauer

Düsseldorf. „Mein Baby gehört zu mir“, sagt Johnny, als er seine Freundin Frances von ihrem Vater losreißt und mit ihr ein eigenes Leben starten will. Beim Publikum im Berliner Admiralspalast sorgt dieser kurze Satz genauso wie die Hymne „The Time Of My Life“ bei der Premiere des Musicals für lautstarke Jubelrufe, selbst der eine oder andere Herr gönnt sich ein gepflegtes Kreischen bei dem Stück das ab dem 23. Januar im Düsseldorfer Capitol Theater zu Gast ist.

Die überschwänglichen Reaktionen zeigen, dass der Stoff von „Dirty Dancing“, mit dem Patrick Swayze und Jennifer Grey in den 80er Jahren berühmt wurden, nicht nur als Tanzfilm sondern auch als Musical seinen Kultstatus bewahren konnte.

„Ich habe den Film sicher zehn Mal gesehen, die Rolle des coolen Johnny ist eine Traumrolle für mich“, sagt Hauptdarsteller Mate Gyenei, während Anna-Louise Weihrauch als seine Partnerin auf der Bühne sich sicher ist, den Film noch öfter gesehen zu haben. „So etwas gab es nur einmal. Die Story ist simpel, aber packt einen sofort. Jede Frau will Baby sein, die von dem coolen Johnny zum Tanz gebeten wird. Dazu kommt eine tolle und zeitlose Musik. Da spielt es auch keine Rolle, wenn die Geschichte Anfang der 60er Jahre in den USA spielt“, sagt Weihrauch.

Die kleine Zeitreise im Musical führt das Publikum in den Sommer 1963: Gutbürgerliche Familien treffen sich im Ferienresort Kellerman’s. Während die meisten das künstliche Idyll in den Bergen genießen, langweilt sich die schüchterne Frances „Baby“ Houseman bei den Ferien mit den Eltern. Auf der Suche nach Abwechslung lernt sie den Tanzlehrer Johnny kennen und lieben. Dabei trifft die unschuldige Welt der Frances auf die Welt der Animateure und Tänzer, die sich von Saison zu Saison hangeln müssen, um zu überleben.

Es beginnt eine konfliktreiche Liebesgeschichte, die natürlich im Happy End endet. „Die Leute sagen, dass ich viel von Baby habe. Ob das so ist, kann ich nur schwer beurteilen. Aber ich bin wie sie eine kleine Kämpferin und glaube an das Gute im Menschen“, sagt Weihrauch, auf die Frage nach Gemeinsamkeiten. „Ich versuche nicht immer, cool zu bleiben, und kann auch Gefühle zeigen, wenn es um Menschen geht, die mir nahe stehen“, erklärt Gyenei, der vor allem als grandioser Tänzer begeistert.

Im Vergleich zum englischsprachigen Originalmusical, das 2004 in Sydney Premiere feierte, wurde die aktuelle Produktion deutlich gerafft. „Wir haben uns vorab mit Eleanor Bergstein als Drehbuchautorin des Films in New York getroffen. Unser Ziel war nicht, den direkten Vergleich zum Film zu bieten, aber trotzdem immer wieder Déja-vus zu ermöglichen. Unsere Produktion ist auch nicht so schrill. Sie soll auch die leisen Töne hervorheben und das Publikum wirklich berühren“, sagt Alex Balga, der für die deutsche Regie zuständig war.

Eine große Herausforderung war für ihn aus Tänzern, die teilweise zum ersten Mal als Schauspieler auf der Bühne stehen, das Optimale für die Show herauszuholen. Entsprechend intensiv wurde auch vorab gecastet. Geprobt wurde in Düsseldorf: „Ich freue mich jetzt an den Rhein zurückzukehren. Wir hatten zwar während der Proben nur wenig Zeit, aber die habe ich genutzt, um den Hafen und die Altstadt zu erkunden. Gerade der Medienhafen ist ein sehr cooler Ort“, sagt Male Gyenei. „Super ist auch das japanische Viertel an der Immermannstraße und der japanische Tempel. Ich liebe es, japanisch essen zu gehen“, freut sich Anna-Louise Weihrauch auf Düsseldorf.

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