Drei Fragen an die Musikerin Nadia Creutz

Welches sind die größten Probleme in der Düsseldorfer Musikszene?

Drei Fragen an die Musikerin Nadia Creutz
Foto: privat

Creutz: Auftrittsmöglichkeiten. Wenn in jeder Kneipe mit kleiner Bühne gleich das Ordnungsamt anrückt und Live-Musik verbietet (wie ja wohl zuletzt im Till´s Eleven), ist das der Todesstoß für eine alternative Musikszene, die ja nun mal außerhalb der Festivals und großer Locations wächst. In diesen kleinen Läden verdient man sich als frisch gegründete Band die ersten Sporen und kann sich ausprobieren. Abgesehen davon würde eine Kneipenszene mit Live-Musik auch der Stadt in jeder Hinsicht gut tun. Schicke Restaurants und Bars gibt’s wahrlich genug.

Hat der Stellenwert populärer Musik in Düsseldorf sich in den letzten zehn Jahren gewandelt?

Creutz: Ich hab manchmal den Eindruck, dass die Wertschätzung handgemachter Düsseldorfer Pop-Musik sinkt. Und das, obwohl Songwriting und die Darbietung seiner Stücke eine Menge Zeit und Mut erfordert. Jeder, der Musik macht, weiß das. Mal bei einem kleineren Konzert vorbeizuschauen, obwohl man die Band vielleicht noch nicht kennt, ist aber inzwischen eher eine Ausnahme. Das liegt auch an dem beschriebenen Problem, dass Kneipen mit Live-Musik unmerklich von der Bildfläche — und damit auch die Bandkultur selbst aus dem Bewusstsein der Leute verschwinden.

Welches ist aktuell Ihre Lieblings-Nachwuchs-Künstler/-Band aus Düsseldorf?

Creutz: Da gibt es tatsächlich mehrere und man tut allen Unrecht, die man nicht nennt. Aber wenn ich meine persönliche Neuentdeckung nennen soll, dann Any of Both. Ich hab kürzlich was von den Jungs gehört und fand es richtig gut. Klang ein bisschen nach Beatles im Fortuna-Shirt.

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