23. Jazzrally Düsseldorf vier Tage im Jazz-Fieber

Über die Pfingsttage verwandelt sich die Landeshauptstadt zum 23. Mal in eine Jazz-Metropole.

23. Jazzrally: Düsseldorf vier Tage im Jazz-Fieber
Foto: klxm.de

Düsseldorf. Pfingsten ist Düsseldorf wieder fest in der Hand der Jazz-, Soul- und Blues-Fans. Vom 21. bis 24. Mai werden auf 29 Bühnen 72 Konzerte gespielt und die Landeshauptstadt in eine Swinging City verwandelt. Die Veranstalter rechnen bei der 23. Auflage mit etwa 300.000 Besuchern. „Wir sind inzwischen eine richtige Jazzrally-Familie geworden“, sagt Sprecher Frieder Feldmann. Doch in einer richtigen Familie gibt es auch hin und wieder Unstimmigkeiten und so wurde im Vorjahr der künstlerische Beirat neu besetzt. In diesem Jahr ist erstmals das Trio Dieter Falk, Nils Gropp und Reiner Witzel verantwortlich.

23. Jazzrally: Düsseldorf vier Tage im Jazz-Fieber
Foto: dpa

„Wir hatten viele Ideen und viele Bewerbungen und haben daher das Programm auch recht schnell zusammen bekommen“, sagt Nils Gropp. Und Dieter Falk ergänzt: „Wir haben uns vorgenommen, international und lokal zu sein und wir haben eigentlich auch fast alle Bands bekommen, die wir haben wollten.“

Die meisten Konzerte, nämlich sechs an der Zahl, werden in der Rheinterrasse gespielt. Dort gibt es auch am Donnerstag, also am Abend vor der offiziellen Eröffnung, schon zwei Highlights zu sehen. Um 18.30 Uhr geht Salt, eine Band mit afrokubanischen Wurzeln, auf die Bühne. Sie spielen eine wunderbare Musik, die irgendwo zwischen Strand und Jazzclub anzusiedeln ist.

Danach geht laut Rainer Witzel mit dem Steve Grosmann Quartett einer der besten Saxofonisten der Welt auf die Bühne. Überhaupt spielen in dieser Band nur musikalische Schwergewichte. Steve Grossman ist einer der letzten großen Saxofonisten des Straight Ahead Hard Bop. Seine Karriere begann er 1969 in der Miles Davis’ Fusion Band, es folgt eine endlose Liste von Kooperationen und Aufnahmen.

Dem breiten Publikum ist Meret Becker als Tatort-Kommissarin bekannt, weniger als Musikerin. Ihre Lieblingsinstrumente sind die Trompete und das Cello. „Nur leider kann ich überhaupt nicht darauf spielen“, sagt Meret Becker. Was sie allerdings perfekt beherrscht, ist das Omnichord, eine Art elektronische Harfe. Meret Becker hat übrigens Düsseldorfer Wurzeln. Jahrelang führte ihre Großmutter in der Altstadt die Kneipe „Wichsdos“.

Daher kommt sie auch immer wieder gerne her. „Ich freue mich schon auf das Konzert am Pfingstsamstag um 19 Uhr in der Johanneskirche. Obwohl dieses Konzert nicht viel mit Jazz zu tun haben wird“, meint Becker. Für Boris Neisser von der Destination Düsseldorf und Organisator der Jazz Rally kein Problem: „Eigentlich sind wir ja inzwischen auch mehr ein Musikfestival, bei dem auch noch Jazz gespielt wird.“

Der Wochenendbutton kostet 32 Euro im Vorverkauf, an der Abendkasse 40 Euro. Erstmals gibt es auch ein Tagesticket für 24 Euro, beziehungsweise 27 Euro an der Abendkasse. Zudem kann man für fünf Euro ein Reservierungsticket für ausgesuchte Konzert erwerben, bei denen dann der Einlass garantiert ist. Insgesamt treten 70 Bands auf den 29 Bühnen auf.

Der Etat der Jazz Rally liegt bei knapp einer Million Euro. „Wir benötigen 150.000 bis 200.000 Euro Einnahmen über den Ticketverkauf. Der Rest ist über Sponsorengelder abgedeckt“, sagt Boris Neisser. „Mehr als die Hälfte der Tickets, mit denen geplant wurde, sind bereits verkauft, die Vorverkaufszahlen liegen über denen des Vorjahres.“ Neu ist auch die Jazz Rally-App zum runterladen. Sie ist kostenfrei unter dem Stichwort „Düsseldorf Jazz Rally“ erhältlich.

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