Fall Achenbach: Kunstwerke im Millionenwert

Insolvenzverwalter sichtet das Vermögen.

Fall Achenbach: Kunstwerke im Millionenwert
Foto: Endermann; Andreas

Düsseldorf. „Monkeys Room ist multifunktional“ — so steht es auf der Internetseite des feinen Lokals in der Nähe der Düsseldorfer Kö. Multifunktional heißt seit gestern nicht mehr nur, dass in dem zum Imperium des in U-Haft sitzenden Kunstberaters und -händlers Helge Achenbach gehörenden Veranstaltungsort besondere Partys gefeiert werden. Der vorläufige Insolvenzverwalter Marc d’Avoine (Foto) nutzte die Räume, um die Presse über den Stand des Verfahrens zu unterrichten.

Fall Achenbach: Kunstwerke im Millionenwert
Foto: Ulrike Eichentopf

Ja, er wolle auch mit Helge Achenbach sprechen, habe bereits beim Amtsgericht um eine Besuchserlaubnis gebeten. Doch vorher muss er Unterlagen und Verträge sichten, einen Überblick über die Unternehmensverschachtelungen bekommen — alles im Dienste der Gläubiger, die möglichst viel von ihren Forderungen befriedigt haben möchten. Die Aldi-Erben, die einen Betrag von rund 20 Millionen Euro für sich reklamieren, sind bei weitem nicht die einzigen Gläubiger.

Vermögen ist laut Insolvenzverwalter vorhanden, die Achenbach Kunstberatung GmbH verfüge über einen Bestand von mehreren 100 Kunstwerken. Das wertmäßige Volumen der Werke — zeitgenössische Kunst, unter anderem von Richter und Tony Cragg — dürfte „im siebenstelligen Bereich“ liegen. Auch hochwertige Fahrzeuge und Oldtimer gebe es. Aber der Markt sei hier „hochgradig nervös“. Alles müsse mit Hilfe von Sachverständigen geschätzt werden.

Die Werte lagern an verschiedenen Stellen — unter anderem in einer alarmgesicherten Halle in Düsseldorf, die er bereits inspiziert habe. „Die Adresse verrate ich Ihnen aber nicht“, kommt der Insolvenzverwalter Journalistenfragen zuvor.

D’Avoine hält es für möglich, dass auch der Kunsthandel fortgeführt wird, innerhalb der Gruppe gebe es schließlich qualifizierte Kunsthistoriker. Aber ob das ohne den „Spiritus Rector“ funktioniere, könne er nicht sagen. Die rund 25 Mitarbeiter der drei Monkey-Restaurants, derzeit wegen Betriebsferien geschlossen, sind bis September durch Insolvenzgeld abgesichert. Es gebe aber bereits Interessenten für eine Übernahme der Gastronomiebetriebe.

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