Festival lockt 10.000 Kinder in die Kinos

Vom Märchen bis zum Drama: Das Kinderkinofest bietet vom 15. bis 21. November 40 Filme und Mitmachaktionen.

Düsseldorf. Tony braucht Hilfe. Seine Eltern haben sich getrennt, der Vater hat eine neue Freundin. In seiner Not wendet sich der Zehnjährige an die Königin, um die beiden mit ihrer Hilfe wieder zu vereinen. Der Film „Tony 10“ stammt aus den Niederlanden und ist preisgekrönt. In Düsseldorf eröffnet er am 15. November in der Black Box das 27. Kinderkinofest.

Mit ihrer Auswahl zeigen die Veranstalter, das LVR-Zentrum für Medien und Bildung und die Stadt Düsseldorf, Flagge: Niederländische Filme bilden einen Schwerpunkt bei den 40 ausgewählten Produktionen für Kinder von drei bis 16 Jahren. Bei „Patatje Oorlog“ etwa, was übersetzt „Gute Chancen“ heißt, spricht die Schauspielerin Sylvia Schlunk live die deutsche Fassung, da es den Film bislang nur im Original gibt. Ein zweiter Schwerpunkt ist in diesem Jahr das Thema Inklusion. So zeigt der Film „Felix“ die Freundschaft des Jungen zu einem gehörlosen Mädchen. Im Anschluss können sich die Zuschauer bei einem Workshop selbst im Verständigen mit der Gebärdensprache probieren.

Bei den insgesamt 137 Vorführungen geht es damit um weit mehr als gemeinsames Filmerleben jenseits von Fernseher und Computer: Es stehen 50 Mitmachaktionen in den Kinos und in Jugendfreizeiteinrichtungen auf dem Programm.

Im Filmmuseum etwa können Kinder ab 7 Jahren einen Stummfilm mit selbst erzeugten Geräuschen vertonen. Die Elfjährigen drehen einen Krimi und versuchen sich wahlweise als Kommissar oder als Leiche vor der Kamera, und die Zwölfjährigen gehen der Frage nach: „Warum gruseln wir uns so gerne?“ Ein Tanzkurs für königliches Schweben schließt sich dem Märchen „Spieglein, Spieglein“ im UCI Kino an.

Mehr als 10 000 Besucher zählt das Festival in jedem Jahr — vor allem an Grundschüler richtet sich das Angebot. Dafür stehen neben der Black Box im Filmmuseum auch Bambi, Souterrain, Kino Süd in Garath, UCI und Ufa-Palast zur Verfügung. Bis Mittwoch lagen den Veranstaltern 8725 Anmeldungen vor. „Einige Angebote sind bereits ausgebucht“, informiert Amina Johannsen vom LVR-Zentrum. Dazu zählen unter anderem „Der Grüffelo“ als Bilderbuchkino und der Blockbuster „Ziemlich beste Freunde“.

Einen Tipp hat der Direktor vom Filmmuseum, Bernd Desinger: Er empfiehlt „Prinz Ratte“, ein Trickfilm von Albert Radl. Teile des Produktionssets hat der Illustrator und Regisseur dem Düsseldorfer Museum übergeben. Er wird nach der Vorführung daran erläutern, wie sein Film entstanden ist.

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