<strong>Düsseldorf. An machen Ecken ist Düsseldorf wenig glamourös. Da erinnert es, besonders bei Nacht, stark ans Märkische Viertel in West-Berlin: " nichts als ein bisschen schwarzer Himmel voller grauer Wolken. Und jede Menge grauer Beton. Acht Stockwerke hoch. Schwach beleuchtet vom Schein der paar Bogenlampen, die noch heil geblieben waren. Alles quadratisch. Praktisch. Und nicht besonders gut". So empfindet das zumindest Kommissar Schröder, der in einem Tötungsdelikt ermittelt. Timo, 18 Jahre alt, wurde erstochen. Irgendwo im "wilden" Düsseldorfer Osten, an einem Platz, der Kronplatz heißt. Und den man im Stadtplan vergebens sucht. Dort, "im Block", wohnt auch Raoul. 16 Jahre alt, ein überbehüteter Junge, der das Macho-Gehabe der Anderen nicht drauf hat und davon träumt, ein berühmter Reporter zu werden. Als Wan, eine gleichaltrige Deutsch-Thailänderin, in die Raoul heimlich verliebt ist, in Verdacht gerät und verhaftet wird, unternimmt er alles, um ihre Unschuld zu beweisen.

"Nachts im Block" heißt Rolf Bönnens Jugendbuch, das im Thienemann Verlag in der Reihe "Labyrinthe-Krimi" erschienen ist. Der 53-jährige Autor, seit sechs Jahren in Oberkassel heimisch und ursprünglich aus Mönchengladbach stammend, hat sein Buch mit jeder Menge Lokalkolorit ausgestattet. Zusammen mit Raoul erlebt man die Stadt aus Sicht eines 16-Jährigen - also zumeist zu Fuß oder mit der Straßenbahn. Ab und zu auch mit dem Auto. Immer dann, wenn Raoul von seinem älteren Freund Leo chauffiert wird.