Komödie: Bekannte Gesichter für Jubiläumsspielzeit

Seit 50 Jahren hat die Komödie ihren Platz an der Steinstraße. Fuschl und Haizmann führen die Bühne in ihrer zehnten Spielzeit.

Düsseldorf. „Haizmann bestimmt. Nur wenn es schiefgeht, dann bin ich schuld.“ Der wienerische Humor ist unverkennbar, wenn Helmuth Fuschl sein Verhältnis zu seinem Partner beschreibt. Die beiden leiten seit Mai 2003 die Komödie an der Steinstraße und haben jetzt das Programm für die zehnte Spielzeit der Boulevard-Bühne vorgestellt.

Die Linie ist klar: Gespielt werden ausschließlich Komödien, und zwar mit Schauspielern, die in den vergangenen Jahren für begeisterte Besucher gesorgt haben. Dazu zählen Heinrich Schafmeister und Thorsten Hamer, der gleich in drei von insgesamt acht Produktionen zu sehen sein wird. Auch Anna Montanaro und Katrin Filzen, die in „Fettes Schwein“ die Hauptrolle gespielt hat, sind wieder dabei.

Und es ist nicht nur das Fuschl-Haizmann-Jubiläum, das für das Haus ansteht. Seit 50 Jahren, genauer gesagt seit 20. Dezember 1962, gibt es die Komödie an der Steinstraße. Für viele Schlagzeilen sorgte damals die Gründerin Anja Gräfin Orlowsky, die zusammen mit Trude Schuster vom Csikós in der Altstadt das Boulevard-Theater eröffnete. Mit Tränen und Beschimpfungen soll die angebliche Gräfin um Unterstützung für ihr Haus gebettelt haben, erinnern sich Zeitzeugen. 1967 übernahm dann Alfons Höckmann mit seiner Frau, der Schauspielerin Ingrid Braut, die Geschäfte.

Als die Theaterleitung nach dieser Ära an das Duo Haizmann und Fuschl ging, kam es den beiden vor, als müssten sie es aus einem Dornröschenschlaf wachküssen. Das ist den beiden rührigen Managern gelungen. Zufrieden sind sie mit der Auslastung, auch wenn die eine oder andere Produktion nicht den erwünschten Erfolg bringt. Fuschl erinnert sich an den Liederabend „Sekretärinnen“ von Franz Wittenbrink, der viele Komödien-Besucher verschreckt hat.

„Das war zu früh. Heute könnten wir so ein Stück spielen, und es würde ein Erfolg.“ Doch nicht immer lässt sich das kalkulieren. Vor spärlich gefüllten Zuschauerreihen lief der von den Kritikern gelobte Abend „Meisterklasse — Maria Callas“ mit Susanne Tremper als alternder Diva. „Viele haben wohl gedacht, wir spielen jetzt Opern“, erklärt Haizmann.

Von solchen Experimenten sind die beiden weit entfernt. Als Auftakt für ihre Jubiläumsspielzeit haben die beiden „Ekel Alfred — Ein Herz und eine Seele“ ausgewählt. Darin werden zwei Szenen aus der berühmten Fernsehserie zu einem Theaterabend verknüpft. Premiere ist am 18. Juni. Bei „Männer gesucht“, einer musikalischen Partnervermittlung, wird das Publikum einbezogen.

In „Diskretion Ehrensache“ (24. Oktober) spielt Kalle Pohl einen scheinbar seriösen Politiker, der sich von einer Domina (Katrin Filzen) zum Hündchen machen lässt. Zu den erfolgreichsten Stücken der vergangenen Spielzeiten zählt der Abend „Drei Engel!“ von und mit Emil Steinberger, der wieder im Programm ist. Und wer zurzeit die Familie Malente mit ihrer 70er Show „Musik ist Trumpf“ anschaut, weiß in etwa, was ihn im kommenden Jahr mit „99 Luftballons“ erwarten wird.

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