Kunstmarktskandal: Achenbachs Konten gesperrt

Die Familie relativiert diverse Anschuldigungen.

Die Affäre um den Kunstberater Helge Achenbach zieht Kreise. Neben dem Aldi-Erben Berthold Albrecht zählt auch Pharma-Unternehmer Christian Boehringer zu den möglichen Opfern. Achenbach sitzt seit drei Wochen unter Betrugsverdacht in Untersuchungshaft.

Die Affäre um den Kunstberater Helge Achenbach zieht Kreise. Neben dem Aldi-Erben Berthold Albrecht zählt auch Pharma-Unternehmer Christian Boehringer zu den möglichen Opfern. Achenbach sitzt seit drei Wochen unter Betrugsverdacht in Untersuchungshaft.

Foto: Endermann; Andreas

Essen/Düsseldorf. Die Staatsanwaltschaft Essen untersucht den Fall des Kunstberaters Helge Achenbach im Auftrag von Babette Albrecht, der Witwe des verstorbenen Aldi-Chefs Berthold Albrecht. Sie sperrte jetzt Konten des Düsseldorfer Kunstberaters. Dies hat zur Folge, dass die Verfügungsgewalt über Konten, Autos, Immobilien und Kunstwerke blockiert wird. Dieses Verfahren dient dazu, mögliche Ansprüche von Geschädigten abzusichern. Es gibt jedoch verschiedene Auffassungen zu diversen Einzelheiten im „Fall Achenbach“.

So heißt es aus Kreisen der Familie, nicht alle Konten seien gesperrt. Überhaupt entspreche nicht alles, was da im Medienwald rausche, den Tatsachen. So hatte das Nachrichten-Magazin „Der Spiegel“ erklärt, die Ermittler hätten im Computer der Berenberg Art Advice GmbH Listen gefunden, in denen Achenbach annähernd 200 Kunstkäufe erfasst habe. Mit der Bank hatte Achenbach diese neue Kunstberaterfirma gegründet.

Die Familie Achenbach betont jedoch, diese offizielle Liste enthalte die Einkaufs- und Verkaufspreise, die Helge Achenbach höchstpersönlich erstellt und die die Bank überprüft und für gut befunden habe. Dass sich Einkaufs- von Verkaufspreisen unterscheiden, sei doch selbstverständlich. So hatte es diese Zeitung schon in einem ihrer vorangegangenen Artikel klargestellt.

Das Kunstgeschäft, egal ob auf Beraterbasis oder als Kunsthandel getätigt, hängt vom jeweiligen Vertrag mit dem Kunden ab. So heißt es aus Familienkreisen Achenbachs, nicht alle Geschäfte seien auf Provisionsbasis getätigt worden. Die Behauptung der Witwe Albrecht, Achenbach habe „falsche Preise“ angegeben, muss möglicherweise relativiert werden. Dazu erklärt die Familie, mit jedem Kunden habe man individuelle Verträge geschlossen, etwa auch Rücknahmeverträge. Daher könne man nicht von Hunderten Geschädigter ausgehen.

Selbst die Affen kommen neuerdings ins Gespräch. Sie zieren nicht mehr die Eingänge in die drei Restaurants von Monkey’s am Graf-Adolf-Platz, allerdings schon seit vielen Wochen. Sie seien nicht etwa von der Staatsanwaltschaft eingezogen worden, sondern für Ausstellungen ausgeliehen.

Dorothee Achenbach, Ehefrau von Helge Achenbach, äußert sich weder zu den Gerüchten noch zu den Verdächtigungen und Unterstellungen, geschweige denn zu den Untersuchungen der Staatsanwaltschaft. Sie geht lediglich davon aus, dass ihr Mann in der kommenden Woche weiterhin in U-Haft sitzen wird, denn dann habe sie den nächsten Besuchstermin.

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