Literatur: Die Türkei stellt sich vor

Fünf türkisch-stämmige Autorinnen stellen anlässlich der Frankfurter Buchmesse ihre Werke in Düsseldorf vor.

Düsseldorf. Fast schon eine Tradition möchte man die kleine Literaturreihe nennen, die hiesige Kulturinstitute anlässlich der Frankfurter Buchmesse in Düsseldorf ausrichten. Bereits seit 1998 laden Literaturbüro NRW, Heine-Institut, Zakk, Zentralbibliothek, Heine Haus und nun auch das Maxhaus zu Lesungen mit Autoren des Gastlandes der Buchmesse ein.

In diesem Jahr ist das die Türkei, und das wurde auch Zeit, findet Maren Jungclaus vom Literaturbüro. Das Land am Bosporus habe sich schon lange beworben. Nun reisen 350 Literaten aus der Türkei nach Frankfurt, und fünf der Schriftstellerinnen kommen auch nach Düsseldorf.

Manche der Autorinnen sind in Deutschland geboren, manche erst später hierher gekommen. Manche schreiben auf Deutsch, andere auf Türkisch. Allen ist gemeinsam, dass sie sich mit der türkischen Kultur auseinandersetzen, manche im Spannungsfeld zu ihrer neuen, der deutschen Identität.

So etwa die Schauspielerin Renan Demirkan, die bereits 1962 nach Deutschland kam. Mit dem Roman "Schwarzer Tee mit drei Stück Zucker" feierte sie ihr literarisches Debüt. In "Septembertee oder Das geliehene Leben" reflektiert sie über ihre deutsch-türkische Identität und erinnert sich an ihre Ankunft in Deutschland.

Den Auftakt der Reihe bildet eine Lesung mit Esmahan Aykol, die aus "Scheidung auf Türkisch" liest. Das Buch ist bereits ihr dritter Roman mit der Buchhändlerin Kati Hirschel als Hauptfigur. Die 1970 in der Türkei geborene Autorin lebt in Berlin und in der Türkei. "Eine Hommage an Istanbul", nennt Anke Krohn von der Zentralbibliothek das Werk und verspricht "leichte Unterhaltung".

"10 für Deutschland" von der Journalistin Mely Miyak porträtiert zehn türkischstämmige Abgeordnete in Deutschland, die sich nicht nur mit Migrationspolitik befassen. Sehr literarisch ist das Werk von Sebnem Isigüzel "Am Rand", das eine parabelhafte Geschichte erzählt von Leyla, Tochter einer Diplomatenfamilie, die auf einer Müllhalde am Rande Istanbuls versucht, ein neues Leben aufzubauen. Als sie merkt, dass die Demokratie auch dort nicht funktioniert, flüchtet sie in die Unterwelt.

Yadé Kara landete mit ihrem Debüt "Selam Berlin" gleich einen Bestseller. Der Türke Hasan Kazan ist auch der Protagonist ihres neuen Werks "Café Cyprus". Diesmal zieht es ihn nach London, wo er neue Freunde findet und im Café Cyprus den Konflikt um die geteilte Insel hautnah miterlebt.

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