Luther-Musical lockt die Stars und Sternchen

Casting für das Monumental-Musical von Dieter Falk und Michael Kunze am Montag im Zakk.

Luther-Musical lockt die Stars und Sternchen
Foto: David Young

Düsseldorf. Sie kamen aus Berlin, Kiel, München, den USA oder Schweden. 70 Musical-Stars hatten am Montag alle nur einen Wunsch. Sie wollten eine der 14 Hauptrollen ergattern, die Dieter Falk und Michael Kunze in ihrem Luther-Musical zu vergeben haben, das zum Reformationstag im nächsten Jahr Premiere haben wird.

Bis zu 2000 Künstler werden dann gemeinsam bei dem opulent inszenierten Oratorium auf der Bühne stehen, das die Geschichte des Kirchenmanns unterhaltsam, aber auch keineswegs kitschig erzählen soll. „Es kommen viele Figuren vor, die auch tatsächlich gelebt haben“, sagt Dieter Falk, „wie Froben, der Verleger, oder die Gegner Luthers, unter anderem Kaiser Karl.“

Für Michael Kunze, der zu den ganz Großen der Branche gehört, ist es nach den Zehn Geboten die zweite Zusammenarbeit mit dem Düsseldorfer Produzenten: „Es reizt mich, weil es kein Musical, sondern ein Oratorium ist.“ Kunze freut sich, dass in dem Stück gleichzeitig die Geschichte des Buchdrucks eine große Rolle spielt: „Das war damals eine Revolution, so wie heute das Internet. Ohne den Buchdruck hätte es Luther nie gegeben.“

Jessica ist aus Osnabrück zum Casting angereist: „Mich reizt die Größe. Ich finde das wahnsinnig, wenn wir mit einem Ensemble von 2000 Leuten auf der Bühne stehen.“ Seit sechs Jahren ist die 27-Jährige Musical-Profi, hat schon alle klassischen Rollen von Evita bis zur Westside Story hinter sich. Beim Luther-Musical möchte sie die Lara spielen. „Ich habe ein gutes Gefühl“, war Jessica zuversichtlich, nachdem sie bei dem Gesangs-Casting unter anderem das Lied „Am Anfang war das Wort“ präsentiert hatte.

Schon Erfahrung bringt Siegmar Tonk mit. Der Kieler war schon Mitglied des Ensembles, das in St. Gallen „Die zehn Gebote“ als Theaterversion gespielt hat. „Jetzt möchte ich das große Projekt miterleben“, wünscht er sich. Und zwar als Froben, denn der Verleger wird eine gewichtige Rolle in dem Oratorium spielen.

Der lange Vorlauf kommt nicht von ungefähr. Zum 500. Jahrestag der Reformation 2017 soll die monumentale Inszenierung auf Tournee durch große Hallen und Stadien gehen. Mit unterschiedlichen Gospel-Chören, die sich noch bewerben können. Für die Premiere am 31. Oktober 2015 stehen schon 1700 Sänger fest. Das wird eine Art Prototyp, der als Video aufgezeichnet wird, damit die anderen Chöre eine Grundlage für ihre Proben haben. Falk war am Montag schon beim Casting so aufgedreht, als ob er sich selbst noch bewerben müsste: „Das ist jetzt die spannendste Zeit.“

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