Metronomy: Musikfans standen Schlange

Die 650 Besucher ließen sich von den Briten in Ekstase versetzen. Ein denkwürdiger Auftritt.

Düsseldorf. Das Zakk war am Dienstagabend für viele ein Ort unerfüllter Sehnsüchte. Denn die Tickets für das Konzert der englischen Elektropop-Band Metronomy waren rar gesät. Allein auf den wenigen hundert Metern von der Haltestelle Fichtenstraße bis zum Veranstaltungsort waren Dutzende Kartensuchende umtriebig. Meist erfolglos. Noch mehr Hoffnungslose waren nach der „Ausverkauft“-Meldung im Vorfeld wohl gleich enttäuscht zu Hause geblieben. Für 650 Fans jedoch erfüllte sich der Wunsch, bei einem Live-Gig von Metronomy dabei zu sein. Sie erlebten einen denkwürdigen Auftritt. Die Hipster-Dichte war hoch im Zakk, das aufgekratzte Publikum im Schnitt zwischen 20 und 30.

Nerd-Brillen, Hosenträger und jede Menge Stoffbeutel schwirrten durch die Gänge, ehe Joseph Mount (Gesang, Gitarre, Keyboard), Oscar Cash (Keyboard, Saxofon), Gbenga Adelekan (Bass) und Anna Prior (Schlagzeug) gegen 21.30 Uhr nach einem 30-minütigen Set der Vorband „Gross Magic“ die Bühne betraten.

Die Marschroute für den Abend war nach den ersten Basstönen der Openers „We Broke Free“ eindeutig — ohne Umwege nach vorne. Metronomy gönnte seinen Fans kaum Verschnaufpausen, spielte Hit um Hit und brachte das intime Zakk bald zum Kochen. Die Hände in der Luft, hüpfen, tanzen, jubeln — die 650 Besucher, waren der elektronischen Ekstase nahe.

Metronomy indes schüttelte eine eingängige Melodie nach der anderen aus dem Ärmel, meist durch das Keyboard von Oscar Cash getragen. Auf die weitestgehend instrumentalen Stücke ihres Debütalbums „Pip Paine [Pay The £5000 You Owe]“ verzichtete die Band bis auf „You Could Easily Have Me“ jedoch. Stattdessen kam während der 75-minütigen Show bei Stücken wie „She Wants“, „The Bay“, „Corinne“, „Heartbreaker“ oder „Holiday“ entzückender, oft mehrstimmiger Gesang zum Einsatz.

Metronomy spielte große Teile der beiden letzten Alben „Nights Out“ (2008) und „The English Riviera“ (2011). Höhepunkte? Kaum auszumachen. Einzig bei der Single „The Look“ war der Jubel nach den ersten Takten wohl noch lauter als bei allen anderen. Nach zwei Zugaben — dem zauberhaften „Everything Goes My Way“ mit Gesang von Anna Prior und „Radio Ladio“ — war Schluss. Dabei wollte eigentlich niemand die Band gehen lassen.

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