Neuer Treff für Kunstfreunde

Schmela-Haus: Die dritte Spielstätte der Kunstsammlung wird am Donnerstag von Marion Ackermann eröffnet.

Düsseldorf. Düsseldorf hat einen neuen Kultur-Treff, das Schmela-Haus. Es liegt nicht im überbauten Hinterhof einer Buchhandlung wie das Heine-Haus. Es ist auch kein verwunschener Ort wie das Café neben der Kunsthalle. Es öffnet sich wie ein großes Schaufenster den Passanten an der Mutter-Ey-Straße und lädt zum Verweilen ein.

Andreas Schmitten, Student der Kunstakademie, hat sich im belgischen Tongeren mit Antik-Trödel eingedeckt. Der steht nun in einem Barraum, erinnert an die 50er Jahre und wirkt zugleich modern und puristisch. Die Sessel stammen aus einem Kloster, die Küchenstühle vom Sperrmüll. Aus Biertischen hat der erfindungsreiche Jung-Künstler eine Theke zusammengesetzt und sie mit Lack und Dekostoff ganz in schwarz gestaltet. Zur Vernissage am Donnerstagabend gibt es Bier, Wein und entspannende Musik.

Da Joseph Beuys der erste Künstler war, mit dem der Galerist Alfred Schmela 1971 sein Haus eröffnete, gibt es ein Detail vom Künstler-Kollegen Bernhard Kucken, dem Leiter der Gipswerkstatt an der Kunstakademie. Kucken hat kleine Beuys-Köpfe mit Hut geschaffen und als Ersatz für Geld in eine altmodische Kasse geschoben.

Die neue Umgebung dient nach Veranstaltungen zum Entspannen, denn Hausherrin Marion Ackermann, Chefin der Kunstsammlung NRW, will den Gästen durch Vorträge, Gespräche und Musik sehr viel geistige Beschäftigung bieten. Ab morgen wird es an jedem Donnerstag um 19.30 Uhr vielversprechende Diskussionen geben, um die symbolträchtigen, gesellschaftskritischen Werke und Installationen von Beuys verständlich zu machen. Falls der Donnerstag auf einen Feiertag fällt, sind Filmabende vorgesehen. Zum Auftakt will Ackermann mit ihrer Co-Kuratorin Isabelle Maltz und dem Architekten Wilfried Kühn Konzept und Architektur der großen Beuys-Retrospektive vorstellen. Der Eintritt ist frei.

Nach der Beuys-Schau wird das Schmela-Haus zum dritten Ausstellungsort. Dann werden dort junge Künstler und vor allem internationale Zeichner gezeigt. Kleinere Formate eignen sich ideal für die puristischen, grauen Bimssteinwände im Souterrain.

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