Düsseldorf Schauspielhaus: Viel Theater rund um den Umzug

Das Schauspielhaus lud zum Tag der offenen Tür ins Central und präsentierte seine Ausweichspielstätte ab Januar 2016.

Düsseldorf: Schauspielhaus: Viel Theater rund um den Umzug
Foto: Michaelis

Düsseldorf. Viele Schauspiel-Szenen aus dem neuen Spielzeitprogramm, vor allem aber die Räumlichkeiten im Central konnten Besucher beim Tag der offenen Tür des Schauspielhauses erleben. Rund 1500 kamen am Sonntag, um sich einen Eindruck davon zu verschaffen, was in dem Haus ab Januar geboten wird. Dorthin zieht das Ensemble samt Verwaltung und Technik, wenn das Gebäude am Gustaf-Gründgens-Platz saniert wird. Während Intendant Günther Beelitz dem Umzug mit Skepsis entgegensieht, sehen es Besucher und Ensemblemitglieder gelassen.

Beelitz geht davon aus, dass der Umzug wie geplant stattfindet. „Es wird ziemlich eng, schließlich müssen wir alle ins frühere Balletthaus und ins Central. Vor allem die Lage mache ihm Sorgen. „Das ist keine schöne Gegend am Bahnhof. Ich hoffe auf ein neugieriges Publikum, das uns die Treue hält.“ Denn die Räume hätten auch Vorteile, zum Beispiel neue Nutzungsmöglichkeiten.

So soll die Brücke, die über die Worringer Straße führt, für Veranstaltungen dienen. Am Sonntag fand bereits ein Tanzworkshop in Lindy Hop statt. Um dies auszubauen, seien aber noch Genehmigungen nötig, damit mehr als 30 Menschen die Brücke betreten dürfen. Die Besucherzahlen am Tag der offenen Tür stimmten Beelitz zudem versöhnlicher.

Die Zuschauer hatten Gelegenheit, bei Requisiteurin Annette Laube Bühnen-Essen zu probieren, darunter täuschend echtes Eis — aus Frischkäse. „Es darf ja nicht schmelzen und auch keine Flecken machen. Hildegard Gärtner und Brigitte Wenzel gefielen Eindrücke wie diese. Sie sind nach ihrem Rundgang vom Central überzeugt. Die beiden gehen oft ins Theater, auch ins Central. „Die Lage finde ich sogar noch besser als am Gründgens-Platz. Der Hauptbahnhof ist besonders für Besucher von auswärts toll erreichbar“, sagt Wenzel.

Zudem biete das Haus alles, was ein Theater brauche, von mehreren Bühnen bis zur Malerwerkstatt, meint Gärtner. Auch von den vielen Ausschnitten aus den kommenden Stücken, die am Tag der offenen Tür gezeigt wurden, sind sie angetan: „Eine tolle Vielfalt.“

Die Künstler fühlen sich ebenfalls wohl. „Zu unserem Beruf gehört es dazu, kreativ zu sein und auch mal den Ort zu wechseln“, erzählt eine Schauspielerin. Genauso sieht das auch Christof Seeger-Zurmühlen, Leiter des Jungen Schauspielhauses, der dort bereits Produktionen zeigt. „Mit den Gängen und Sälen wird es verwinkelt und spannend“, sagt er. Beelitz hat sich für alle Eventualitäten gerüstet, sagt er: „Alle Stücke können an beiden Orten gezeigt werden.“

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