Straßenkunst im Pretty Portal

„The Band“ sind ein Team von fünf Urban-Art-Künstlern.

Straßenkunst im Pretty Portal
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Ihre Stile könnten kaum unterschiedlicher sein, die Materialien und Techniken, die sie verwenden, kaum stärker variieren. Und dennoch bilden diese fünf Düsseldorfer Künstler eine Einheit, wenn sie zusammentreffen und sich gemeinsam einem Projekt verschreiben.

Besonders plakativ stellten das Max „Mexer“ Fiedeler, Oliver „Magic“ Räke, Roman Klonek, Dennis „Dxter the Weird“ Schuster und KJ263 zuletzt an der Suitbertusstraße unter Beweis. Dort prangt seit vergangenem Jahr ihre knallige Interpretation des Stadterhebungsmonuments von Bert Gerresheim an der Wand des Hauses Nummer 151. Jetzt wechselt das Quintett unter dem Namen „The Band“ auf kleineren Raum und stellt gemeinsam in der Galerie Pretty Portal an der Brunnenstraße aus.

Wer sie betritt, trifft zunächst auf die Werke von Oliver Räke und Dennis Schuster. Räke bedient sich des Graffiti, der Disziplin, in der sich fast alle Urban Art-Künstler ihre ersten Sporen verdient haben. „Trotzdem wollte ich nicht das klassische Graffiti zeigen“, sagt er. Sein Beitrag zur Ausstellung ist eine abstrakte Darstellung seines Namens, mit der Technik der sogenannten Maskierung auf bunten Graffiti aufgebracht. Im Nebenraum hängen die illustrativen Bilder von KJ263, der aus Gründen der Anonymität nur bei seinem Künstlernamen genannt werden will. Fünf „Flotte Kosaken“ hat er gezeichnet, einen für jedes Mitglied von The Band. „Zur Urban Art gehören Illustration, Druckgrafik, freie Malerei, Graffiti, Comic-Elemente und aktuelle Bildwelten, die rezitiert oder auch persifliert werden“, erklärt Galeriebesitzer Klaus Rosskothen. Dabei verwendet er bewusst den Begriff „Urban Art“ , nicht „Street Art“ oder auf deutsch „Straßenkunst“. „Straßenkünstler sind auch Jongleure oder Musiker“, sagt er. „Hier geht es um Kunst im öffentlichen Raum.“ Kunst, die frisch ist und den Zeitgeist widerspiegelt.

Eine solche Kunstform benötigt Platz, der ist aber begrenzt. „Die Stadt hält Flächen knapp für legale Urban Art“, sagt Räke. Rosskothen ergänzt „Jeder, der das nötige Geld hat, kann die Stadt mit Werbung plakatieren.“ Es müsse eine Rekultivierung des öffentlichen Raumes stattfinden, vor allem in einer Stadt, die sich Kulturstadt nennt. Dabei seien auch Bürger angesprochen, die ihre Hausfassade zur Verfügung stellen könnten. So wie für das Gemälde an der Suitbertusstraße, das im Rahmen des 40-Grad-Festivals entstand.

Anlässlich der 725-Jahr-Feier hatte Räke die Idee, das Motiv der Stadterhebung an die Wand zu bringen. Er trommelte seine Kollegen zusammen, von denen er wusste, dass sie trotz ihrer Verschiedenheit gut zusammenpassen. Nacheinander arbeitete jeder an seinem Bereich, bis sich schließlich das Gesamtbild zusammenfügte. „Wir haben im gemeinsamen Sinn des Bildes agiert, da gab es keine Individualisten mehr“, erzählt Räke. Diese Zusammenarbeit setzt sich in der Ausstellung im Pretty Portal fort. Ende offen. „Wir werden uns weiterhin gemeinsam ausprobieren und noch viel lauter werden“, verspricht KJ263.

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