Zur Nacht der Museen über den Rhein

Am 3. Mai können Besucher erstmals auch Kunst in Oberkassel besichtigen. Dort steht unter anderem Wackerbarths rote Couch.

Zur Nacht der Museen über den Rhein
Foto: nn

Düsseldorf. Der Zeitpunkt ist günstiger denn je: In diesem Jahr fällt die Nacht der Museen mit der Quadriennale zusammen. Damit haben die großen Ausstellungshäuser auch am 3. Mai besondere Attraktionen zu bieten: in der Kunstsammlung am Grabbeplatz etwa Kandinsky, Malewitsch und Mondrian oder im Museum Kunstpalast die opulente Schau „Kunst und Alchemie. Das Geheimnis der Verwandlung.“

In der Nacht von 19 bis 2 Uhr morgens erwarten mehr als 40 Museen, Privatsammlungen, Kulturinstitute, Kirchen, Kunstvereine und Galerien Tausende von Besuchern. In den vergangenen Jahren lagen die Zahlen immer jenseits der 20 000. Bereits zum 14. Mal setzen die Veranstalter Stadt und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY damit auf ein bewährtes Konzept — und weiterhin kostet die Eintrittskarte zwölf Euro für alle Veranstaltungen inklusive Shuttle-Bus.

Das am Mittwoch vorgestellte Programm enthält zudem eine Premiere: Zum ersten Mal beteiligen sich Orte in Oberkassel an dem Festival. Julia Stoschek präsentiert die in Paris lebende US-Amerikanerin Sturtevant und exklusiv an diesem Abend ein Projekt der Düsseldorfer Künstler Andreas Korte und Cornelius Quabeck. Die beiden lassen unter dem Titel „Sake Lovers — Tokyo Nights“ digitale Klangwelten auf Gitarrensounds treffen, die ihren Ursprung im Indie-Rock, Krautrock und Heavy Metal haben.

Wer es — zum Beispiel mit der gelben Buslinie — über den Rhein schafft, der kann sich zudem an der Hansaallee Horsts Wackerbarths rote Couch ansehen oder in der Auferstehungskirche — passend zum 100-jährigen Bestehen — zu rheinischer Kost und Maibowle auf die Geschichte des Hauses blicken, dem Jazz Trio Coffee & Cigarettes zuhören oder die Filmtrilogie „Zurück in die Zukunft“ anschauen.

Ein Kennzeichen der Nacht der Museen ist, dass sie viele Sparten und Möglichkeiten zusammenbringt. So steht nicht nur das Betrachten von Kunst im Mittelpunkt, sondern wer will, kann auch selber loslegen: zum Beispiel in einem Grafik-Workshop zu japansicher Kunst im Hetjens-Museum, einem Schauspiel-Workshop zu Shakespeare im Theatermuseum oder bei einem Drehbuch-Crashkurs im Filmmuseum. Als prominenter Gast liest der Schauspieler Joachim Król im Haus der Architekten unter dem Titel „Ich — Ich — Ich / Eigenes und Gefundenes“.

Ein kleines Jubiläum feiert in diesem Jahr die Benefizauktion, bei der Werke von Akademie-Studenten unter den Hammer kommen. „Seit 2005 wurden mehr als 500 000 Euro eingenommen, die je zur Hälfte an die Künstler direkt und an den Verein 701 gingen, erklärt Reinhard Beyer, Partner bei EY in Düsseldorf. Damit solle bislang unentdeckten Kunstschaffenden der Weg in den Markt erleichtert werden.

Irgendwann ist wohl bei jedem der Moment erreicht, an dem nichts mehr in den Kopf aber durchaus noch etwas auf der Tanzfläche geht. Die Nacht der Museen endet mit mehreren Partys, die über das offizielle Ende von 2 Uhr reichen. Neben der großen Abschlussparty im Quartier Bohème laden auch Off-Locations wie das Boui Boui Bilk mit Hip-Hop und Funk sowie der Reinraum ein.

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