Zwei Idealisten im Einsatz für die Düsseldorfer Kunstszene

Parkhaus-Projekt: Die beiden Ausstellungsmacher im Porträt.

Düsseldorf. Was für ein Wahnsinn! Über hundert Künstler haben der Kunsthändler Karl Heinz Rummeny (52) und der Medienberater Jost Wischnewski (46) ehrenamtlich im "Parkhaus", einem Gartenhäuschen im Park des Malkastens, ausgestellt. Aus purer Freude. "Wir wollten ein Netzwerk unter Künstlern knüpfen", sagt Wischnewski. Und Rummeny fügt hinzu: "Es hat Spaß gemacht." Nun wird in der Kunsthalle ab 9.August in einer spannenden Schau Bilanz gezogen.

Viel Arbeit steckt in dieser ehrenamtlichen Tätigkeit zum Wohle der Düsseldorfer Kunstszene. Denn die beiden hängten nicht einfach Bilder an die Wand, sondern sanierten die Räume, sorgten für Strom, ebneten den Boden und begannen zu organisieren, einzuladen und den Kollegen zu helfen.

Es gab Bilder, aber vor allem Räume, Aktionen, Filme, Diskussionen. Und als ihnen das Geld ausging, weil sie das Comeback von Blinky Palermo noch vor der Kunsthalle vorbereiteten und dafür einen teuren Pavillon auf den Rasen setzten, baten sie die Künstler um Hilfe. Zur groß angelegten Auktion steuerten diejenigen, denen man zuvor geholfen hatte, ihre Werke bei. Ein toller Teamgeist unter Künstlern.

Ins Parkhaus schleppte Piö Abels Leuchtschränke mit Dias von Kirchen, Tina Assmann präsentierte ihren Marlboro-Verschnitt als Film. Stars machten mit, wie Katharina Fritsch, die mit ironisch verarbeiteten Bade-Engeln aufwartete. Sylvie Fleury schuf eine Wandmalerei, Svent’t Jolle ließ einem Ölfass ein Ofenrohr wachsen, und Stefan Demary brachte seine ganze Klasse mit.

Um alle Filme des berühmten Duos Gilbert & George zu zeigen, fuhr "Charly", wie Karl Heinz Rummeny unter Freunden heißt, zunächst nach England, um sich bei den Künstlern die Erlaubnis zu holen. Anschließend pendelte er dann zwischen Paris, Amsterdam und Wolfsburg hin und her, um die Filme abzuholen. Er freute sich wie ein König, als Gilbert & George die Einladungskarte ins Parkhaus als Doppelseite in ihrem aktuellen Katalog abdruckten.

Charly und Jost entdeckten Rosilene Luduvico und Takeshi Makishima, luden Michael Sailstorfer ein, was noch keinem öffentlichen Institut in Düsseldorf gelungen war, und freuen sich, dass er auch jetzt wieder zugesagt hat und mit einer ausgestopften Katze in der Kunsthalle aufwarten wird.

Ausstellung: Kunsthalle, Grabbeplatz4, Eröffnung am 9.August, 19 Uhr, mit einer Performance von Ralf Berger. Die Ausstellung läuft bis 21.September Di - Sa 12 bis 19, So 11 - 18 Uhr

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