Brandserie in Oberbilk Lauben-Schreck droht die Einweisung

Ein Franzose soll für die Brandserie in Oberbilker Kleingärten verantwortlich sein. Seine Aussagen vor Gericht waren wirr und durcheinander.

Brandserie in Oberbilk: Lauben-Schreck droht die Einweisung
Foto: David Young

Düsseldorf. Einen Monat lang versetzte ein Feuerteufel die Oberbilker Kleingärtner im Herbst vergangenen Jahres in Angst und Schrecken. Wegen schwerer Brandstiftung muss sich seit Montag Jean-Louis P. vor dem Landgericht verantworten. Der 39-Jährige soll sechs Brände gelegt und dabei auch in Kauf genommen haben, dass Menschenleben gefährdet werden. Der Franzose soll auf Antrag der Staatsanwaltschaft in die Psychiatrie eingewiesen werden, denn er leidet vermutlich an einer schizophrenen Psychose.

Brandserie in Oberbilk: Lauben-Schreck droht die Einweisung
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Begonnen hatte die Brandserie am 7. September im Kleingartenverein Stoffeln. Bernd und Ingrid Altrieth hatten den Franzosen schon morgens in ihrem Kleingarten gesehen und die Polizei verständigt. Die Beamten nahmen Jeans-Louis P. auch mit, setzten ihn aber später wieder auf freien Fuß. Am gleichen Abend brannte ihre Laube ab.

Gartenlaubenbrand im Südpark
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Gartenlaubenbrand im Südpark

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„Wir haben den Garten schon seit 37 Jahren. Da sind sehr viele Erinnerungen verloren gegangen“, erzählt das Ehepaar. Die beiden haben zusehen müssen, wie ihr kleines Paradies in Flammen aufging. Der Schaden von 30.000 Euro wurde von der Versicherung ersetzt. Das neue Häuschen ist bald fertig.

Danach soll der 39-Jährige noch fünf weitere Feuer gelegt habe, bis er von der Polizei aus dem Verkehr gezogen wurde. Auch dabei entstand zum Teil erheblicher Sachschaden.

Damals hatte Jeans-Louis P. die Taten bei der Vernehmung eingeräumt. Am Montag sagte er zur Sache selbst nichts. Stattdessen wirkten seine Aussagen oft wirr und durcheinander. Er behauptete, an zwei verschiedenen Orten in Belgien und Frankreich geboren zu sein und gab als Berufsbezeichnung „internationaler Prostituierter“ an.

Nach Deutschland will er im Auto mit einer Gruppe Rumänen gekommen sein. Die hätten ihn aber vier Stunden von Düsseldorf entfernt auf einem Autobahn-Parkplatz abgesetzt. Von da aus sei er schwarz mit der Deutschen Bahn in die Landeshauptstadt gekommen, obwohl er eigentlich nach Bukarest, Paris oder Los Angeles gewollt habe. Zeitweise konnte selbst die Dolmetscherin des Franzosen seinen Angaben kaum folgen.

Fest steht, dass der 39-Jährige sich schon vor den Bränden in den Oberbilker Kleingärten aufgehalten und dort geschlafen hat. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt.

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