Mit Musik Kulturen verbinden

88 Kinder traten beim Halbfinale des ersten „Kids Vision Song Contest“ gegeneinander an.

Düsseldorf. Einheitliches Bühnenoutfit, einstudierte Tanzschritte, glasklarer Gesang: Der Auftritt von Isabella, Larissa und Christine wirkt sehr professionell. Dabei sind die drei Grundschülerinnen erst zwischen neun und zehn Jahre alt. Einen Monat haben sich die drei mit Tanz- und Gesangslehrerin auf ihren Auftritt mit dem Song „Nano vom Planeten X“ vorbereitet. Besucher des „Kids Vision Song Contest“ am 23. April können sich freuen, denn was die 88 Kinder am Samstag beim Halbfinale geboten haben, macht Lust auf mehr.

Wie die Profis bereiten sich die sechs- bis vierzehnjährigen Mädchen und Jungen auf ihre Auftritte vor. Instrumente werden gestimmt, Tonleitern rauf- und runtergesungen, dem Bühnenoutfit wird der letzte Schliff gegeben. Durch die ganze Aula der Heinrich-Heine-Gesamtschule flitzen kleine Mädchen in Ballettkleidern, während die Eltern bei türkischem Gebäck über die Bühnendarbietungen fachsimpeln und mitfiebern.

Seit über einem Jahr arbeitet Aytunc Sular an dem Konzept für den Wettbewerb. Der Choreograph und Inhaber einer Modelagentur wollte ursprünglich ein Kinderfest organisieren. Sein Ziel: „Ich will Kinder aus allen Kulturen zusammenbringen und so die Toleranz fördern.“ Bei der Stadt rennt er mit seiner Idee offene Türen ein. Als feststeht, dass der Eurovision Song Contest (ESC) nach Düsseldorf kommt, reift in Sular der Gedanke, einen vergleichbaren Wettbewerb für Kinder anzubieten.

Deutschland, Kasachstan, Senegal. Für 21 Länder treten die Kinder im Halbfinale an und stellen sich der Jury. Und haben sichtlich Spaß dabei: „Mir hat es sehr gut gefallen, am schönsten war, als die Leute bei dem Refrain mitgesungen haben“, sagt die neunjährige Christine. Ein bisschen Lampenfieber gehört natürlich auch mit dazu: „Erst war ich sehr nervös, habe mich dann aber während des Liedes beruhigt“, sagt die zehnjährige Larissa. Auch wenn es am Ende nicht für das Finale reicht, steht für ihre gleichaltrige Freundin Isabella fest: „Nächstes Jahr machen wir auf jeden Fall wieder mit.“

Auch wenn es kleinere organisatorische Probleme gab — es war im Vorfeld nicht bekannt, wann welches Kind auftritt — zieht Aytunc Sular ein positives Fazit: „Das Halbfinale ist super gelaufen, die Stimmung war gut .“ Deshalb soll der Wettbewerb auch im nächsten Jahr stattfinden. Neben der Stadt steht auch das türkische Generalkonsulat Sulars Projekt zur Seite: „Musik verbindet Kulturen. Der Contest ist eine gute Antwort auf die Integrationsdiskussion, wir unterstützen das völlig“, sagt Firat Sunal, türkischer Generalkonsul in Düsseldorf.

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