Mode: Schnäppchen von Toni Gard

Der Stardesigner verlässt die Kö – und verkauft seine Prototypen für einen guten Zweck.

Düsseldorf. Eine einmalige Gelegenheit bietet sich für Modeliebhaber. Toni Lirsch, ein Urgestein der Modebranche, gibt seinen Fundus auf. Besser bekannt ist der Designer wohl unter dem Namen seiner Marke Toni Gard.

Für den guten Zweck werden nun rund 260 Einzelstücke aus den 1980ern und 1990ern verkauft. "Mit der Auflösung eines Fundus’ wird auch immer ein Stück Lebensgeschichte aufgegeben", sagt Toni Lirsch. "Deshalb fällt es mir auch nicht leicht."

Räumliche Engpässe ließen ihm aber keine andere Wahl. Das Geschäft an der Königsallee wird geschlossen. Seine Lizenzpartner seien anscheinend nicht mehr bereit, die hohen Mieten auf der Kö zu zahlen. Neue Räume werden jetzt woanders gesucht. "Ich mag die Kö trotzdem", bekräftigt Lirsch.

Verständlich, hat doch seine Karriere als Modeschöpfer auch in Düsseldorf begonnen. "1965 bin ich nach Düsseldorf gekommen und habe ein kleines Atelier eröffnet", erinnert er sich. Seine Mode, die sich zu Beginn an der italienischen orientierte, wurde schnell durch ihre schlichte Eleganz populär.

Auch heute hat der Modeschöpfer seinen Lebensmittelpunkt noch in Düsseldorf. "Ich pendele zwischen Düsseldorf und Hamburg, wo meine Enkelin lebt", sagt der Familienmensch.

Am zweiten Dezember werden Prototypen aus seiner Kollektion sowie Stücke von Dolce & Gabbana und die Ausstattung eines Londoner Filmstudios der 1930er und 1940er Jahre im Stilwerk verkauft. "Zwischen 30 Euro für einen Rock und 300 Euro für einen Mantel bewegen sich die Preise", sagt Lirsch. Der Verkauf der Damenkleider findet von 10 bis 20 Uhr statt.

Der Verein "Kunst gegen Sucht", deren Schirmherrin Bürgermeisterin Gudrun Hock ist, profitiert von dem Verkauf. Er erhält den Reinerlös. "Die Versteigerung ist eine gute Chance, etwas Wirksames zu tun", sagt Hock. Mit dem Geld werden Projekte finanziert, die Kindern suchtkranker Eltern zugutekommen. Lirsch bedauert besonders, dass mit der Sucht der Eltern für die Kinder häufig auch ein Verlust der Kindheit einhergeht.

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