Feuer in Kleingartenanlagen Mutmaßlicher Serien-Brandstifter: „Habe mir nichts vorzuwerfen“

Ein Gartenhäuschen nach dem anderen ging im Düsseldorfer Südpark in Flammen auf. Unter den Kleingärtnern, die in ihren Lauben auch mal übernachten, ging die Angst um. Der mutmaßliche Feuerteufel soll nun in eine geschlossene Anstalt.

Innerhalb eines Monats sind im vergangenen Herbst in den Kleingartenanlagen am Südpark vier Lauben und vier Gartenhäuser abgebrannt.

Innerhalb eines Monats sind im vergangenen Herbst in den Kleingartenanlagen am Südpark vier Lauben und vier Gartenhäuser abgebrannt.

Foto: Patrick Schüller

Düsseldorf (dpa). Ein mutmaßlicher Serien-Brandstifter muss sich seit Montag vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen sechsfache schwere Brandstiftung vor. Der obdachlose Mann aus Frankreich soll psychisch krank sein und als schuldunfähig in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht werden. Vor dem Landgericht sollte er am Montag auf Anraten seines Verteidigers zu den Vorwürfen schweigen, sagte dann aber, er habe sich nichts vorzuwerfen.

Der mutmaßliche Feuerteufel steht nun vor Gericht.

Der mutmaßliche Feuerteufel steht nun vor Gericht.

Foto: David Young

In einer Laubenpieper-Kolonie im Düsseldorfer Südpark soll er im vergangenen Herbst eine Serie von Bränden gelegt haben. Verletzt wurde niemand. Weil die Kleingärtner aber auch hin und wieder in ihren Lauben übernachten, war die Zündelei durchaus brandgefährlich. „Es gab noch mehr Brandstiftungen, aber wir haben die Anklage auf sechs Fälle beschränkt“, sagte der Staatsanwalt. Die Schäden summieren sich auf mehrere 10.000 Euro. Die Brandserie endete erst mit der Festnahme des 39-Jährigen.

Gartenlaubenbrand im Südpark
15 Bilder

Gartenlaubenbrand im Südpark

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Im Prozess kam heraus, dass er in der Laubenkolonie schon einmal festgenommen worden war: wegen des Diebstahls von Tomaten. Die Polizei hatte ihn wieder auf freien Fuß gesetzt. Wenige Stunden später brannte es erneut.

Im Zeugenstand berichtete ein Kleingärtner-Paar am Montag, dass zunächst jemand ihre Küche demoliert und auch mit Feuer gespielt hatte. Schließlich sei ihr Häuschen bis auf die Grundmauern abgebrannt.

Nach Düsseldorf sei er nur gekommen, weil er vor einem Jahr von einer Mitfahrgelegenheit in Bonn abgesetzt worden sei, sagte der 39-Jährige.„Eigentlich wollte ich nach Bukarest oder Barcelona oder Paris oder Los Angeles oder Berlin.“ Stattdessen soll er sich in der Düsseldorfer Laubenkolonie eingenistet haben. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage angesetzt.

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