Neue Hotels in Düsseldorf: Jetzt wird’s preiswerter

Günstig übernachten ist in: Ketten setzen auf Drei-Sterne- Häuser. Mehrere neue Hotels sind in Planung.

Düsseldorf. Die Luxuswelle ebbt erst einmal ab: In den letzten Jahren sind mit Interconti an der Kö, Breidenbacher Hof und Hyatt-Hotel neue Fünf-Sterne-Hotels entstanden. Wer damit gerechnet hat, dass nun erst einmal Schluss ist mit der Bautätigkeit, sieht sich getäuscht. „Wir gehen davon aus, dass rund 1000 neue Zimmer in der Pipeline sind“, sagt Rainer Spenke, Geschäftsführer des Hotelverbandes. Rund 14 500 Zimmer sind es heute. Groß im Kommen: Mittelklasse-Hotels.

„Wir sehen in Düsseldorf weiteres Entwicklungspotenzial“, bestätigt René Schappner, der bei der Intercontinental-Group, zu der auch Holiday Inn (vier Sterne) und Holiday Inn Express (drei Sterne) gehören, für die Expansion zuständig ist. Gerade in der Mittelklasse seien in Düsseldorf die Ketten noch nicht sehr intensiv vertreten. Das citynahe Wohnen in Häusern ohne Konferenzbereich und Wellness sei gefragt. Preisbeispiel: Im Holiday Inn Express am Mörsenbroicher Ei zahlt man fürs Doppelzimmer je nach Auslastung zwischen 59 und 79 Euro.

Die Interconti-Group prüft laut Schappner mehrere Standorte in Düsseldorf, die Hilton-Gruppe lässt alte Pläne wieder auferstehen. Das totgesagte Hampton Inn an der Grafenberger Allee (drei Sterne, 140 Zimmer) ist wieder in der Diskussion. „Wir prüfen mehrere Optionen“, heißt es aus der Hilton-Presseagentur in München.

Beim alten WestLB-Komplex an der Elisabeth-/Reichsstraße feiert die zwischenzeitlich beerdigte Hotelidee fröhliche Urständ. Dort sollten zuletzt Büros entstehen, doch nachdem sich der mögliche Nutzer RölfsPartner für die Cecilienallee entschieden hatte, kam der Ursprungsplan wieder auf den Tisch. Zum Zuge kommt ein Bekannter: die Derag. Das Unternehmen baut derzeit an der Mühlenstraße das Stadthaus zum Luxushotel um. Nun ist von Abriss und Neubau an der Elisabethstraße die Rede, die Lösung im sensiblen rückwärtigen Bereich muss mit der Stadt erst noch verhandelt werden.

Im Fishman-Tower, der an der Mercedesstraße in die Höhe wachsen soll, ist ebenfalls ein Hotel mit Boardinghaus in Planung. Hier hat der Stadtrat gerade dem Bebauungsplan zugestimmt. Abgesegnet ist auch der Bau eines Hotel Garni mit 244 Zimmern an der Ecke Karl-/Immermannstraße.

Bei den Hoteliers lösen die vielfältigen Projekte gemischte Gefühle aus. „Natürlich hängen unsere Zahlen auch von der Konkurrenzsituation ab“, sagt Alarik Graf Wachtmeister, Chef des Holiday Inn und Vorsitzender des IHK-Ausschusses für die Hotelbranche. In seinem Haus, das nah zur Kö liegt, kann man am Wochenende auch mal für 100 Euro übernachten. Neue Drei-Sterne-Häuser bedeuten neuen Druck.

Dabei haben sich die Zahlen gerade erst verbessert. Bei Wachtmeister kletterte die Auslastung von 62 Prozent im miesen 2009 auf 66 im abgelaufenen Jahr. Nun hofft er auf weitere zwei Prozent Plus. Besser sah die Entwicklung im Breidenbacher Hof aus, der mit mehr als 300 Euro als Zimmer-Durchschnittspreis Branchenkrösus ist. Hier kletterte die Auslastung um neun auf 66,4 Prozent, 2011 soll die 70-Prozent-Marke durchbrochen werden.

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