Neue Professoren: Das letzte Wort hat der Senat

Stefan Kürten ist der einzige Düsseldorfer unter den neuen Lehrern, die am Eiskellerberg unterrichten.

Neue Professoren: Das letzte Wort hat der Senat
Foto: Helga Meister

Düsseldorf. Als sie feststellte, dass es bald einige Vakanzen bei den Professorenstellen geben würde, handelte Akademie-Rektorin Rita McBride prompt. Sie stellte mehrere „Semesterprofessoren“ ein, also Professoren, deren Vertrag für zunächst nur ein Semester gilt. Einer von ihnen ist der Düsseldorfer Maler Stefan Kürten (51). Als der Anruf aus der Akademie kam, war die Freude bei ihm groß. Dennoch: „Die endgültige Besetzung ist damit noch nicht entschieden, denn die Kollegen am Haus sind sich nicht einig. Bei einer richtigen Bewerbung muss der Senat entscheiden“, sagt er.

Nun ist Stefan Kürten sicherlich eine gute Besetzung auch für eine ordentliche Professur, denn er hat eine pädagogische Begabung für malerische Zusammenhänge und zaubert paradiesische Architekturlandschaften auf Goldgrund, wie die Ausstellung bei Ute Parduhn in Kaiserswerth beweist. Soeben wurde eines der dort gezeigten Panoramabilder von den Krefelder Kunstmuseen gekauft.

Dennoch muss er sich wie andere Semesterprofessoren den Vorwurf gefallen lassen, er sei zu eng mit Rita McBride verbandelt. „Ich kenne Rita seit 1999“, sagt Kürgen offen, „als sie noch nicht Professorin in Düsseldorf war. Wir haben die Ateliers getauscht, so dass ich in New York und sie in Düsseldorf arbeiten konnte. Später habe ich sie nach Heerdt geholt, wo neben mir ein Atelier frei war.“ Inzwischen hat natürlich jeder sein eigenes Atelier.

Kürten bewarb sich als Lehrer an der Akademie schon einmal. Vor fünf Jahren, als jedoch Katharina Grosse den Zuschlag bekam. „Ich hatte damals keine Chance, denn die Akademie musste den Anteil der Frauen als Lehrkräfte aufstocken.“

Zu der Gruppe der neuen Semesterprofessoren gehört auch die Amerikanerin Analia Saban, Wie McBride ist sie ehemalige Schülerin des Konzeptkünstlers Baldessari. Der Italiener Enrico David hat wie McBride im UCLA Hammer Museum in Los Angeles ausgestellt. Und die Israelin Keren Cytter brachte mit McBride im Studio Voltaire in Süd-London ein Kunstbuch heraus. Jenseits des McBride-Dunstkreises befindet sich der Franzose Georges Didi-Huberman, mit Anthropologie und Psychoanalyse als Schwerpunkten. Für Kunstgeschichte fängt Barbara Oettl an. Sie kommt von der Uni Regensburg, habilitiert über „Existentielle Grenzerfahrungen“

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