NRW-Flughäfen: Kontrolleure streiken am Donnerstag

Das private Sicherheitspersonal an den Passagierkontrollen legt die Arbeit nieder. Die Flughäfen warnen vor Flugausfällen und Verspätungen. Die Passagiere können einiges tun, um den Stress zu verringern.

Am Dienstag legten rund 90 Mitarbeiter der Firma Klüh die Arbeit nieder.

Am Dienstag legten rund 90 Mitarbeiter der Firma Klüh die Arbeit nieder.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf (dpa). An den Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn müssen Passagiere am Donnerstag wegen eines Streiks des privaten Sicherheitspersonals mit Flugausfällen und Verspätungen rechnen. Die Airports empfahlen am Mittwoch den Fluggästen, sich vor der Anreise unbedingt bei ihrer Fluglinie oder dem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren. Außerdem wurden die Passagiere gebeten, frühzeitig zum Flughafen zu kommen und das Handgepäck auf ein Minimum zu reduzieren. Denn es sei mit erheblichen Verzögerungen bei den Passagierkontrollen zu rechnen.

Mit der frühzeitigen Ankündigung des Streiks wollte die Gewerkschaft den Fluggästen die Möglichkeit zum Umbuchen geben. Allein in Düsseldorf sind am Donnerstag rund 530 Flugbewegungen geplant. Der Airport rechnet mit insgesamt 48 000 Passagieren. Der Flughafen habe sich gemeinsam mit Airlines und Behörden bestmöglich auf den Streik vorbereitet, betonte ein Flughafen-Sprecher. Dennoch müssten Passagiere mit längeren Wartzeiten und Flugausfällen rechnen. Die Verhandlungsführerin der Gewerkschaft Verdi, Andrea Becker, betonte: „Nach drei ergebnislosen Verhandlungsrunden ist der ganztägige Streik die letzte und ernste Mahnung an die Arbeitgeber, den notwendigen Schritt auf die Beschäftigten zuzugehen“.

Verdi fordert in den Tarifverhandlungen für das Wach- und Sicherheitsgewerbe Lohnerhöhungen zwischen 1,50 Euro und 2,50 Euro pro Stunde. Die Sicherheitsbranche müsse tarifpolitisch neu aufgestellt werden, verlangte Becker. „Qualifizierte Arbeit und motivierte Beschäftigte an Flughäfen und in anderen sensiblen Bereichen kann man nur bei angemessenen Löhnen erwarten.“ Der Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Sicherheitswirtschaft, Harald Olschok, hatte Verdi allerdings zuletzt eine „völlig unrealistische Tarifpolitik“ vorgeworfen. Die Gewerkschaft habe die Bodenhaftung verloren.

Die nächste Verhandlungsrunde findet an Rhein und Ruhr am 5. Februar in Ratingen statt. In Hamburg, Niedersachsen und Baden-Württemberg verhandelt Verdi zurzeit ebenfalls für die Beschäftigten der Branche. Am vergangenen Freitag hatte Verdi bereits das Sicherheitspersonal am Stuttgarter und am Hamburger Flughafen zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Dort war es zu Gedränge und langen Warteschlangen gekommen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort