OB Geisel sieht bei Oper noch Beratungsbedarf

Thomas Geisel (SPD) will Übernahme der Kostensteigerung überdenken. Zusage an Schauspielhaus schaffe keine Verbindlichkeit.

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Düsseldorf. Die Opern-Ehe zwischen Duisburg und Düsseldorf steht auf dem Prüfstand, die Vertragsverlängerung muss bis Ende Juli abgewickelt sein. Es geht um den Fortbestand der Partnerschaft nach 2017. Wie die WZ berichtete, könnte auf Düsseldorf bei einer Fortführung der Gemeinschaft die Zahlung von rund 240 000 Euro (Personlkostensteigerung) jährlich zukommen — zusätzlich zum regulären Zuschuss.

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Am Donnerstag tagt der Aufsichtsrat in Duisburg. Die Düsseldorfer Kulturpolitiker inklusive der Opposition stimmen unisono einer Kostenübernahme durch die Stadt zu. Oberbürgermeister Thomas Geisel jedoch meldet Beratungsbedarf an. „Er hat sich noch keine abschließende Meinung zu der Sachlage gebildet“, sagte Geisels Sprecher Dieter Schneider.

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Auch ließe sich an der Entscheidung, die Tarifsteigerung für das Schauspielhaus zu übernehmen, keine Verbindlichkeit für andere Institute ablesen. Gut möglich also, dass im Fall der Oper Düsseldorf/Duisburg noch einmal nachgerechnet wird, wer welchen Anteil der Personalkostensteigerung trägt.

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Die kulturpolitische Sprecherin der SPD, Cornelia Mohrs, jedoch sieht bei der Oper wenig Spielraum: „Die Oper hat ihre Hausaufgaben gemacht und damit begonnen, ihr Sparkonzept umzusetzen.“

Jetzt müsse alles daran gesetzt werden, das Geld „überplanmäßig“ bereitzustellen. Etwa aus Grundstücksverkäufen. Mohrs: „Wenn wir der Oper die Übernahme der Kostensteigerung auferlegen, wird sie an Qualität einbüßen und kommt an Einschnitten etwa im Ensemble nicht vorbei.“

Nach Auskunft der Geschäftsführenden Direktorin der Oper, Alexandra Stampler-Brown, hat die Rheinoper ein „3-Jahres-Sparkonzept“ umzusetzen. Die ersten sechs Monate seien vergangen, und in dieser Zeit habe man bereits die Zahl der Neuproduktionen und Stellennachbesetzungen reduziert.

„Die Oper muss rund 1,6 Millionen Euro einsparen. Das ist üppig. Mehr geht nicht“, sagt Clara Deilmann von den Grünen. „Dass Düsseldorf im Vergleich zu Duisburg den Löwenanteil bei den Kostensteigerungen zahlt, ist eine Notwendigkeit angesichts der Finanzlage der Ruhrgebietsstadt“, sagte Deilmann. „Ich will auf jeden Fall, dass diese Partnerschaft fortgesetzt wird.“

Darin stimmt ihr Friedrich G. Conzen, CDU-Bürgermeister und Vorsitzender des Kulturausschusses zu. „Ohne Duisburg könnten wir uns eine Oper und ein Ballett von dieser Qualität nicht leisten.“ Die CDU werde die Ampelkoalition in ihrem Plan unterstützen, die Mehrkosten zu übernehmen. Aber: „Wir können nicht bis in alle Ewigkeit den Duisburger Anteil mittragen“

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