Pegel: Der Rhein macht sich klein

Im Juni stand das Wasser bei über sieben Metern — jetzt sinkt es bis Sonntag wohl auf 1,50 Meter.

Düsseldorf. Die Rheinuferpromenade ist ein beliebter Ort für Spaziergänger. Besonders bei sonnigem Wetter lockt sie hunderte Besucher unter anderem wegen des tollen Blicks auf die Altstadt und Umgebung an. Hoch- und Niedrigwasser des Rheins sorgen dabei für ein zusätzliches Spektakel. Denn der große Pegelunterschied ist deutlich zu erkennen. Somit verändert die Wassermenge des Rheins auch immer das Stadtbild.

Anfang Juni konnte man noch Hochwasser mit einem Pegelstand von bis zu 7,15 Meter und deswegen einen extrem breiten Rhein begutachten. Zusätzlich musste man Angst haben, an der gleichen Stelle in ein paar Tagen nasse Füße zu bekommen. Jetzt aber ist er seit Wochen deutlich merkbar abgesunken. Die Pegeluhr in der Altstadt zeigt nur noch einen Wert von 1,63 Meter an. Dazu soll er bis Sonntag weitere zehn Zentimeter auf 1,53 Meter absinken. Grund ist der magere Niederschlag der vergangenen Wochen. Aber: Das bedeutet nicht, dass der Rhein nur noch anderthalb Meter tief ist: Zum Pegel muss noch die Fahrrinnentiefe des Rheins in Düsseldorf von 2,50 Meter addiert werden.

Anders als bei Hochwasser sperrt das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg-Rhein, zuständig für die Schifffahrt auf dem Rhein bei Düsseldorf, selbigen bei Niedrigwasser nicht. „Ein Pegelstand bis zu einem Meter für August ist noch im normalen Rahmen und kein wirklicher Grund zu Beunruhigung“, versichert Mitarbeiter Jan Böhme. Weiter führt er an, dass der Rhein auch in den vergangenen Jahren immer wieder Niedrigwasser hatte, so dass dies für die Schiffer kein komplett unbekanntes Phänomen ist. Trotzdem waren in Köln Anfang dieser Woche bereits drei Schiffe auf Grund gelaufen. Die Verantwortung hierbei trägt jedes Unternehmen für seine Frachter selbst. Sie müssen für ihre Schiffe die jeweilige Ablade-Tiefe berechnen und gegebenenfalls je nach Pegelstand anpassen.

Die Lage für Fähren hingegen gestaltet sich anders. „Ab einem Pegelstand von 1,30 Meter müssen wir den Betrieb einstellen“, sagt Wolfgang Jansen, Betreiber der Rheinfähre zwischen Zons und Urdenbach. So schlimm steht es um die Fähre zwischen Kaiserswerth und Langst nicht. „Wir mussten den Betrieb noch nie wegen Niedrigwasser einstellen. Aber das Befahren des Rheins ist dann deutlich schwieriger“, erklärt der stellvertretende Geschäftsführer Hajo Schäfer.

Für die Düsseldorfer hingegen hat der niedrige Wasserstand auch schöne Seiten — breite Rheinwiesen zum Beispiel, um beim Blick auf den Strom spazieren zu gehen.

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