Politiker kämpfen gegen Spielhallen im Quartier M

Ein Boulevard soll zum Zentrum des Areals am Hauptbahnhof werden.

Düsseldorf. Das Quartier M hat die nächste Hürde genommen. Die Bezirksvertretung 3 nahm den Bebauungsplan-Vorentwurf für das spektakuläre Hochhausprojekt, das zwischen dem Hauptbahnhof und dem Tanzhaus/Capitol entstehen soll, einstimmig an. Damit wird es nun vermutlich im April oder Mai zu einer Präsentation der Pläne für die Öffentlichkeit kommen.

Wie berichtet, sind ein 100 Meter hoher Turm samt Nebengebäuden geplant, die der renommierte Berliner Architekt Jürgen Mayer H. entworfen hat. Die Pläne für den zweiten Teil des Areals kommen vom Büro Delugan Meissl aus Wien. 500 Wohnungen — rund 40 davon sollen sozial gefördert sein — sollen dort entstehen. Unter anderem in einem 60 Meter hohen Wohnturm.

Auch wenn Andreas Rimkus (SPD) infrage stellte, ob Düsseldorf noch mehr hochpreisigen Wohnraum benötigt, zeigten sich alle Fraktionen grundsätzlich angetan von dem Konzept, um die Gegend rund um den Hauptbahnhof aufzuwerten.

Für Aufregung in der Bezirksvertretung sorgte allerdings die Überlegung seitens des Stadtplanungsamts, auf dem Boulevard inmitten des Areals auch Spielhallen zuzulassen. Die Flaniermeile soll einen direkten Zugang vom Hauptbahnhof zum Tanzhaus herstellen und zum lebendigen Zentrum des Quartiers werden — mit Bars, Cafés, Restaurants und Discos. Im Vorentwurf war allerdings lediglich von „Vergnügungsstätten“ die Rede. Auf Nachfrage bestätigte Ruth Orzessek-Kruppa, stellvertretende Leiterin des Stadtplanungsamts, dass diese auch Spielhallen einschließen würde.

Das stieß bei allen Fraktionen auf herbe Kritik, die Orzessek-Kruppa auch nachvollziehen konnte. „Wir können die Spielhallen aber nicht an jedem Ort verbieten. So lange sie grundsätzlich zulässig sind, kann man nicht die ganze Stadt davon befreien“, sagte die stellvertretende Amtsleiterin. Sie wolle sich aber dafür einsetzen, dass das Quartier M davon möglichst befreit bleibt. „Die Botschaft ist angekommen. Wir werden unsere Überlegungen dahingehend noch einmal gründlich überdenken“, sagte sie.

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