Polizei kontrolliert Radfahrer und verteilt viele Bußgelder

Mit drei Teams hat die Polizei in der Innenstadt Jagd auf Rotlichtsünder gemacht.

Polizei kontrolliert Radfahrer und verteilt viele Bußgelder
Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Iwa Delitsch ist sichtlich angeschlagen. Gerade hat Polizeikommissarin Hannah Knebel die 22-Jährige aus dem Verkehr geholt und sie darauf aufmerksam gemacht, dass sie gerade bei Rot über die Ampel gefahren ist. „Das war noch Orange“, behauptet die Jurastudentin. Doch sie hat keine Chance, die Beweislage ist eindeutig. Für diesen Verkehrsverstoß werden 45 Euro plus 25 Euro Gebühren fällig. Zusätzlich gibt es noch einen Punkt in Flensburg. „Ist das ärgerlich“, murmelt sie vor sich hin, setzt sich wieder auf ihr Fahrrad und rauscht davon.

Mit drei Teams war die Polizei am Mittwoch unterwegs und hat verstärkt auf Fußgänger und Fahrradfahrer geachtet, die das Rotlicht missachten, Kopfhörer tragen, beim Radfahren telefonieren oder in die falsche Richtung radeln. Ignac Kokas hat mit seinem Team um 11 Uhr mit den Kontrollen angefangen und bis 17 Uhr schon 45 Verstöße auf der Königsallee geahndet: „Im ersten Moment sind die Leute vor den Kopf gestoßen. Aber wenn man ihnen genau erklärt hat, warum wir das machen, dass sie dabei sich und andere gefährden, dann sind sie meist einsichtig.“

So sieht es auch Christian Leutinger, der mit seinem Fahrrad bei Rot über die Fußgängerampel fährt. „Ich habe mich gerade über einen Fußgänger geärgert, der auf dem Radweg gegangen ist, dabei habe ich dann nicht mehr auf die Ampel geachtet“, sagt der 53-Jährige. Die Kontrollen findet er sinnvoll. „Es ist ja schon gefährlich und ich ärger mich selbst über Radfahrer, die vor mir noch bei Rot fahren.“

„Es ist halt ihre Arbeit“, zuckt Summer Cam grinsend mit den Achseln, fünf Euro muss er berappen, auch bei ihm zeigte die Ampel Rot. „Eingesehen hat er es trotzdem nicht“, sagt die Polizeikommissarin.“

Glück hat dagegen ein Fahrradkurier, denn er war schnell genug weg und konnte bei der Verfolgung entwischen. „Wir könnten jetzt zu der Firma gehen, wo der arbeitet, aber das wäre zu viel Aufwand“, meint Ignac Kokas, „da kommt er heute noch einmal davon.“

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