Promi-Frisör Oliver Schmidt sucht in Flingern nach den Trends

Der Düsseldorfer eröffnet am Samstag an der Ackerstraße seine Hair Academie.

Düsseldorf. Oliver Schmidt hat sich ein kleines Firmenimperium aufgebaut. Vor 20 Jahren eröffnete er an der Duisburger Straße seinen ersten Frisör-Salon in Düsseldorf. Heute tragen insgesamt zwölf Salons seinem Namen. Zu Schmidts Kunden zählten Eva Padberg, Désirée Nosbusch und Andrea Ballschuh. Bei der Goldenen Kamera frisierte er vor vier Jahren unter anderem Heino Ferch, Armin Rohde und Christiane Paul. Am Samstag eröffnet Schmidt nun an der Ackerstraße seine Hair Academie.

Herr Schmidt, wie wird man eigentlich ein Promi-Frisör?

Schmidt: Ich habe früher neben dem Salon immer auch in Fotostudios gearbeitet, meistens für die Werbung. Später habe ich dann zunehmend auch für TV-Spots frisiert und bin dafür unter anderem viel nach Mailand und Paris gereist. So habe ich mich nach und nach über den Salon-Alltag hinaus entwickelt und tolle Kontakte gewonnen. Allerdings habe ich Schwierigkeiten mit dem Begriff Promi-Frisör. Erstens baut das Hemmschwellen auf und zweitens sitzen bei uns zwar teilweise bekannte Menschen, wir setzen aber in erster Linie auf die ganz normale Düsseldorferin.

Und was kostet ein Haarschnitt bei Ihnen?

Schmidt: Bei meinem Team 70 Euro, bei mir selbst 98 Euro.

Nun eröffnen Sie eine Hair Academie. Was muss man sich darunter vorstellen?

Schmidt: Wir haben immer schon neue Schnitt- und Färbetechniken entwickelt und diese auf Messen vorgestellt. Das kam zuletzt so gut an, das sogar Frisöre aus Berlin, Dresden und Stuttgart zu Weiterbildungen zu uns kamen. Die Teilnehmerzahlen bei unseren Seminaren sind aber mittlerweile zu hoch für die Größe unserer Salons, deshalb also jetzt der Schritt zur Hair Academie. Dort können wir auch unsere jungen Mitarbeiter besser ausbilden. Die Düsseldorfer können sich dort übrigens auch die Haare schneiden lassen. Für die Schnitte von jungen Frisören und Auszubildenden wird natürlich nicht der volle Betrag berechnet, sondern nur so genannte Modellpreise.

Warum ist für Sie die Ackerstraße als Standort so interessant?

Schmidt: Wir wollen natürlich aktuelle Looks schulen. Deshalb wollen wir dahin, wo die kreative Szene ist und wo Trends spürbar sind. Ich liebe es, mir an der Ecke beim Café Hüftgold und dem Beethoven gegenüber die Leute anzugucken.

Erst vergangene Woche gab es am Hermannplatz eine kleine Demonstration gegen Luxuswohnungen. Muss man sich in Flingern jetzt noch mehr Sorgen um steigende Mieten machen, wenn plötzlich der Name Oliver Schmidt in der Nachbarschaft auftaucht?

Schmidt: Wegen mir? Das glaube ich nicht. Das sind Entwicklungen, die kaum aufzuhalten sind und wie sie auf der ganzen Welt geschehen; von SoHo in New York über Notting Hill in London bis zum Prenzlauer Berg in Berlin. Während sich die Innenstädte immer mehr gleichen, wollen viele Menschen nichts mehr von der Stange. Sie sehnen sich nach mehr Individualität, nach einer kreativen Umgebung und dem damit verbundenen Lebensgefühl.

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